BLICK-Girl Jennifer (28) liegt im Spitalbett. In ihren Armen stecken Schläuche. In ihren Beinen sechs Schrauben.
Im März 2012 zierte Jennifer aus St. Margarethen TG die Seite 1 im BLICK. Jetzt ist ihr Körper mit Platzwunden und Schürfungen übersät.
«Am Sonntag vor einer Woche prallte ich mit 80 Stundenkilometern frontal gegen einen Baum. Ich weiss nicht, wie das passieren konnte», sagt die Detailhandelsangestellte. Ihr schwarzer VW Polo ist nur noch Schrott. Jennifer überlebt den Horrorcrash bei Stettfurt TG wie durch ein Wunder.
In der Hand hält sie ihren Schutzengel und drückt ihn ganz fest an sich: «Meine Kollegin schenkte ihn mir vor zwei Wochen. Zwei Glasflügel hat er beim Unfall verloren. Er hat sie für mich hergegeben, sonst wäre ich jetzt tot», ist Jennifer überzeugt.
Mehrere Tage kämpft die Sekretärin einer Autolackiererei auf der Intensivstation um ihr Leben. Inzwischen liegt sie in der allgemeinen Abteilung. Aber sie muss nochmals operiert werden. Die Liste ihrer Frakturen ist lang und klingt äusserst schmerzhaft: «Die Sprunggelenke sowie etliche Rippen sind gebrochen, beide Beine mehrfach und mein Becken sogar neun Mal», erzählt Jennifer.
Warum sie von der Waldstrasse abgekommen und gegen den Baum gefahren ist, kann sich die Sekretärin nicht erklären: «Ich fahre diese Strecke fast jeden Tag. Ich war nicht am Handy und fuhr bis jetzt immer unfallfrei.»
Gegen 19.30 Uhr an diesem verhängnisvollen Abend will sie zu ihrem Ex-Mann fahren. «Ich wollte das Chindsgitäschli unseres gemeinsamen Sohnes Luca holen, das er vergessen hatte», sagt sie. Zuerst wollte sie Luca (4) mitnehmen, doch dann liess sie ihn bei einer Kollegin. «Zum Glück!», sagt Jennifer. An den Unfall selbst kann sie sich nicht erinnern. «Vom Mann, der mich gefunden hat, weiss ich, dass ich nach meinem Sohn geschrien habe, weil ich in der Verwirrung wohl dachte, er sei auch im Auto. Der Mann konnte mich anscheinend nur mühsam beruhigen.»
Sie wacht im Spital wieder auf. «Leider habe ich Luca seit dem Unfall nicht gesehen», erzählt sie. Sie liegt mit ihrem Ex-Mann in einem Sorgerechtsstreit. «Das macht mich sehr traurig», sagt das BLICK-Girl. Sie sei aber dankbar: ihren Freunden und ihrer Familie, die ihr über diese düstere Zeit hinweghelfen.
Dass sie überlebt habe, sehe sie als ein Zeichen: «Mein Leben ist nicht einfach. Doch dass ich ein solches Unglück überlebt habe, macht mich stark.»