Bloodhound SSC ? stark wie 180 Formel-1-Renner – 1600 km/h: Dieser Raketen-Renner macht Sebastian Vettel zur Schnecke

Gepostet am Jun 14, 2013

Für dieses Auto ist jede Rennstrecke der Welt zu langsam: Der ?Bloodhound SSC? braucht schon eine Salzwüste, damit er die Schallmauer durchbrechen kann. Britische Forscher planen einen irrwitzigen Rekordversuch.

Selbst Formel 1-Weltmeister Sebastian Vettel wäre wohl verblüfft, wenn er einen Blick ins Innere des ?Bloodhound SSC? werfen könnte. Dort nämlich verbirgt sich ein V8-Cosworth-Motor, der normalerweise Formel-1-Wagen antreibt. Doch seine 750 PS dienen bei diesem Geschoss lediglich dem Betrieb von Treibstoffpumpe und Wagenhydraulik. ?Das motorisierte Herz des vierrädrigen Bluthundes schlägt weiter hinten ? und besteht aus einem Jet- und einem Raketentriebwerk, die gemeinsam so viel Leistung erbringen wie 180 Formel-1-Wagen: 135 000 PS?, berichtet die Zeitschrift ?P.M.? in ihrer aktuellen Ausgabe.

Das britische Hochgeschwindigkeits-Team spricht von einer ?Hybrid-Rakete?, weil sie eine Mischung aus Feststoff-Treibstoff und einer Wasserstoffperoxid-Lösung nutzt, um mithilfe eines Silbergeflechts als Katalysator ihre Antriebskraft freizusetzen. Der Bloodhound-Renner soll mit einem neuen Rekord in die Geschichte eingehen und, wenn alles klappt, eine Meile (1,6 Kilometer) in nur 3,6 Sekunden zurücklegen ? erheblich schneller als eine Pistolenkugel.

Mehr als 1200 km/h

Der aktuelle Land-Geschwindigkeitsweltrekord von mehr als 1200 km/h liegt mittlerweile 16 Jahre zurück. Am 15. Oktober 1997 durchbrach der ?Thrust SSC? des britischen Tempo-Hexers Richard Noble als erstes Auto offiziell die Schallmauer. Tempo-Tüftler Noble arbeitet jetzt auch am Nachfolgemodell. Der Bllodhound SSC soll bis zu 1600 km/h schaffen können. Das Raketen-Auto solle ?ein Fahrzeug werden, das mit hochmoderner Technik ausgestattet ist?, verkündete Richard Noble im Jahr 2008. Unklar sei nur, fügte er vorsichtshalber hinzu, ob Ingenieure so etwas überhaupt bauen könnten und ob sich Sponsoren fänden, die solch ein waghalsiges Projekt finanzieren. Nach fünfjährigem Zeichnen, Rechnen, Schrauben und Schweißen in einer Werkstatthalle am Hafen von Bristol in Südwestengland steht nun fest: Nobles Vorsicht war unbegründet.

Ab nach Südafrika

In diesem Jahr soll der Bloodhound mehrere Überschall-Testfahrten im Hakskeen Pan ? einem 20 Kilometer langen See im äußersten Nordwesten Südafrikas, der in der Regenzeit 30 Zentimeter unter Wasser steht und in der Trockenzeit glatt und hart wie Beton wird ? absolvieren. ?Dafür reicht es aus, neben dem Jettriebwerk die Rakete nur mit Flüssigbrennstoff zu versorgen?, sagt Pilot Andy Green. Niemand sonst ist derzeit so prädestiniert für diesen Rekordversuch wie der 50-jährige Brite. Denn Green ist nicht nur Wing Commander (Oberstleutnant) bei der Royal Air Force (RAF), sondern auch der erste Mensch, der mit einem Auto die Schallmauer durchbrach ? am Steuer von Richard Nobles ?Thrust SSC?.

sv/P.M.

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