Vier Wochen Budenzauber

Gepostet am Nov 25, 2013

Hof – In den vergangenen zehn Tagen hat sich die Hofer Altstadt nach und nach in das verwandelt, was Veranstalter Heinrich Haas die „Hofer Weihnachtswelt“ nennt. Fleißige Hände bauten die Hütten zusammen, in denen die Fieranten von heute, 11 Uhr, an ihre Waren anbieten. Um 18 Uhr eröffnet Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner dann offiziell den Weihnachtsmarkt, der schon Monate vor seinem Start für Überraschungen und auch Kontroversen gesorgt hat. Denn dass der Hofer Weihnachtsmarkt bereits am 25. November beginnt, ist das Ergebnis einer Diskussion, die Stadt, Kirchen und Veranstalter im Frühjahr geführt haben.

Eigentlich wollte Veranstalter Heinrich Haas den Weihnachtsmarkt derartig verlängern, dass er bereits am 22. November, also am vergangenen Freitag, gestartet wäre. Doch gegen diese Pläne liefen die evangelische und die katholische Kirche Sturm. Sie sahen einerseits die Feiertagsruhe am Totensonntag gefährdet und hätten den Weihnachtsmarkt lieber auf die Adventszeit begrenzt gesehen. Schließlich einigten sich Kirchen, Stadt und Veranstalter auf den heutigen Montag, um die Totensonntags-Ruhe zu wahren.

Der evangelische Hofer Dekan Günter Saalfrank hält die Verlängerung um eine Woche außerhalb des Advents aus kirchlicher Sicht nicht für die Ideallösung, sagt aber: „Ich bin sehr froh, dass der Weihnachtsmarkt nicht vor dem Ewigkeitssonntag beginnt.“ Damit wäre eine rote Linie überschritten worden. Die Bevölkerung habe hier in der öffentlichen Diskussion ein feines Gespür dafür bewiesen, was geht und was nicht geht.

„Dennoch hätten wir uns gewünscht, dass es bei der bisherigen Regelung geblieben wäre“, sagt Saalfrank im Hinblick auf den Weihnachtsmarkt, der bis zum vergangenen Jahr kurz vor dem ersten Advent begonnen hat. Zudem sei eine Verlängerung des Marktes kein Garant dafür, dass die Fieranten mehr Umsatz machen. Der Dekan hofft, dass die Diskussionen um eine weitere Verlängerung des Weihnachtsmarktes nun aufhören. Wie die Kirchen habe auch die Bevölkerung deutlich gemacht: „Advent ist im Advent.“

Dass die um fünf Tage verlängerte „Hofer Weihnachtswelt“ eher unter Duldung als Zustimmung der Kirchen stattfindet, hat auch einen recht skurrilen Effekt: Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner wird den Weihnachtsmarkt gleich zweimal eröffnen. Zum ersten Mal gibt er am heutigen Montag um 18 Uhr den Startschuss. Am kommenden Freitag, 29. November, findet – wie schon in den Vorjahren – die kirchlich geprägte Eröffnung des Hofer Weihnachtsmarktes statt. Um 16.30 Uhr beginnt dazu in der Kirche St. Marien eine ökumenische Andacht mit dem CVJM-Posaunenchor. Um 17 Uhr finden sich Veranstalter, Nikolaus, Hofer Weihnachtsengel sowie Vertreter der Politik und Ehrengäste auf den Treppenstufen vor St. Marien ein, um zu den Klängen der Posaunen den Bürgern eine friedliche Weihnachtszeit zu wünschen.

Die augenfälligste Veränderung neben dem verlängerten Markttreiben ist die Skihütte, die lange Jahre am Maxplatz stand, dann auf dem Parkplatz vor dem „Bellini“ in Münchberg Besucher anlockte und bekanntlich nun in die Altstadt am Oberen Torplatz zurückgekehrt ist. Mit dem Hofer Ralf Weigold hat die Hütte nun auch einen neuen Wirt, den die Menschen schon vom Volksfest kennen dürften. Die Skihütte steht bereits seit fast drei Wochen für die Besucher offen.

Neben den vielen Neuerungen für den diesjährigen Weihnachtsmarkt bleiben aber auch viele Dinge beim Alten. So gibt es auch in diesem Jahr wieder die Bühne vor dem Kaufhof, auf dem es viele musikalische, tänzerische und weitere unterhaltsame Darbietungen geben wird. Zum Auftakt wird heute um 18.15 Uhr direkt nach der offiziellen Eröffnung durch den Oberbürgermeister die Zollkapelle aufspielen.

Auf der Bühne vor dem Kaufhof gibt es auch feste Programmpunkte. Täglich von 16 Uhr bis 17 Uhr wird der Weihnachtsengel einschweben. Die Kinder können sich dann mit dem himmlischen Wesen fotografieren lassen. An den Wochenenden fährt bei gutem Wetter eine weihnachtlich geschmückte Kutsche die Besucher durch die Innenstadt. Samstag und Sonntag sind die Fahrten zwischen 14 Uhr und 17 Uhr möglich. Die Fahrt beginnt und endet jeweils am Kugelbrunnen. Am Riesen-Adventskalender vor dem Kaufhof gibt es vom 1. bis zum 22. Dezember täglich um 17 Uhr ein Gewinnspiel, bei dem es viele Preise zu gewinnen gibt. Immer freitags von 16 bis 18 Uhr gibt es Goldschmiede-Vorführungen bei Juwelier Hohenberger.

Hinzu kommen weitere Veranstaltungen in der Marienkirche, Lorenzkirche und Michaeliskirche. Der Reigen an Konzerten und Andachten beginnt im Dezember.

Die Bevölkerung hat ein sehr feines Gespür dafür bewiesen, was geht und was nicht geht.

 

Die ersten Programm-Höhepunkte

Montag, 25. November: 11 Uhr bis 20 Uhr, Weihnachtsmarkt; 15 Uhr bis 17 Uhr Kinderprogramm (Kaufhof-Bühne), 16 Uhr bis 17 Uhr, Weihnachts-Engel (Kaufhof-Bühne); 17.30 Uhr Zollkapelle (Kaufhof-Bühne);

18 Uhr, Eröffnung durch Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner; 18.15 Uhr, Zollkapelle; 18.30 Uhr Bernd Günther (Skihütte).

Dienstag, 26. November: 11 Uhr bis 20 Uhr, Weihnachtsmarkt; 15 Uhr bis 17 Uhr, Kinder-Programm (Kaufhof-Bühne); 16 Uhr bis 17 Uhr, Weihnachts-Engel (Kaufhof-Bühne);

17.30 Uhr Gery Gerspitzer (Kaufhof-Bühne).

Mittwoch, 27. November: 17.30 Uhr, die Zammgwerfltn.

Donnerstag, 28. November: 17.30 Uhr, Irish Folk mit Kerryman’s Daughters.

Freitag, 29. November: 16.30 Uhr, ökumenische Andacht in der

St.-Marien-Kirche mit dem CVJM-Posaunenchor; 17 Uhr, Eröffnung des Weihnachtsmarktes durch OB Dr. Harald Fichtner; 17.15 Uhr, CVJM-Posaunenchor; 18.30 Uhr, Salzburger Advent aus Hof/Salzburg.

 

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