Salesforce.com bleibt auf der Überholspur – Großkonzerne als Kunden im Visier

Gepostet am Sep 4, 2013

(IT-Times) – Obwohl Salesforce-Aktien in den vergangenen fünf Jahren bereits um 250 Prozent gestiegen sind, sehen Marktbeobachter und Analysten weiterhin großes Aufwärtspotential für den SAP-Konkurrenten.

Der Grund: Der Cloud-Softwarespezialist konnte nicht zuletzt durch die 2,5 Mrd. US-Dollar teure Übernahme von ExactTarget sein Umsatzwachstum wieder beschleunigen. Insgesamt sieht Salesforce CEO Marc Benioff sein Unternehmen auf einem guten Weg im laufenden Fiskaljahr 2014 die Umsatzmarke von 4,0 Mrd. US-Dollar zu überschreiten, im nächsten Fiskaljahr 2015 dürfte dann bereits die Umsatzmarke von 5,0 Mrd. Dollar fallen, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

200 Stellen sollen wegfallen
Trotz des Wachstums wird es zunächst aber auch bei Salesforce.com (NYSE: CRM, WKN: A0B87V) Entlassungen geben. Im Zuge der Übernahme von ExactTarget sollen 200 Stellen, vornehmlich im Büro in Brunswick wegfallen. Salesforce.com kombiniert in seiner Marketing Cloud eigene Produkte mit den Zukäufen, wodurch Synergien entstehen. Dadurch soll die Zahl der Beschäftigen weltweit um 200 sinken, bestätigt Salesforce.com gegenüber Techvibes.

Durch die Übernahme von ExactTarget gewinnt Salesforce.com Zugang zu neuen Kunden wie Nike und Gap, die bislang von ExactTarget betreut werden. Zudem dürfte die Akquisition für einen zusätzlichen Umsatz von 140 bis 145 Mio. US-Dollar in diesem Jahr sorgen.

Salesforce.com gewinnt erste Großkunden
Benioff nimmt zunehmend nicht nur kleine und mittelständische Firmen, sondern insbesondere auch wichtige Großkonzerne ins Visier, was vor allem der Rivale SAP bald zu spüren bekommen könnte.

Bislang sahen viele Firmen Salesforce-Lösungen als komplementäre Lösungen zur installierten ERP-Software von SAP. Nunmehr setzen offenbar viele größere Firmen wie Sysco (ein SAP-Kunde), aber auch der Luxushersteller Louis Vuitton auf Salesforce.com als CRM-Plattform.

Salesforce.com schließt Deal mit Oracle – Oracle-Manager soll Verkauf leiten
Salesforce.com hat in diesem Jahr nach Angaben der Marktforscher aus dem Hause Gartner den Walldorfer Softwarekonzern SAP AG bereits als größter Verkäufer von CRM-Software an der Spitze abgelöst.

Der Abstand zwischen Salesforce.com und SAP könnte in den nächsten Jahren noch größer werden, hat der Cloud-Spezialist jüngst einen Deal mit Oracle geschlossen. Salesforce.com wird Oracle-Software und Exadata-Systeme im Unternehmen einsetzen, während Oracle künftig die CRM-Software von Salesforce.com nutzen wird.

Zudem hat Salesforce.com mit Keith Block den ehemaligen Oracle-Vertriebschef abgeworben. Block soll künftig den Verkauf bei Salesforce.com leiten, wodurch bald weitere große Firmenkunden an Bord kommen könnten, glauben die Analysten bei der Deutschen Bank.

Kurzportrait

Salesforce.com, gegründet im Februar 1999 und ansässig in San Francisco, sieht sich selbst als führender Anbieter von Kunden-Management-Lösungen (Customer Relationship Management). Das Unternehmen bietet so gehostete CRM-Lösungen an, welche als vergleichsweise kostengünstiger gelten, als traditionelle Kunden-Management-Lösungen. Der Service der Gesellschaft kann sowohl von einem herkömmlichen PC, als auch von Handys oder Handheld-Computern aufgerufen werden

Die von Salesforce.com angebotene Software soll es Firmenkunden ermöglichen, Kundendaten effektiv zu sammeln und für Marketingzwecke bzw. zur Vertriebsoptimierung zu nutzen. Salesforce.com erzielt seine Umsätze im Wesentlichen aus zwei Einnahmequellen: Abo-Dienste und weiterreichenden Support. Nutzer der Web-basierten Software zahlen an die Gesellschaft Abo-Gebühren, um Zugang zu den On-Demand-Services von Salesforce.com in Anspruch zu nehmen.

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