Kronach – Loewe wird großteils an eine Gruppe deutscher Investoren verkauft. Damit sei der „Fortbestand der Traditionsmarke Loewe in deutscher Hand“ gesichert, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend in Kronach mit. Zu der Gruppe gehören deutsche Familienunternehmer und ehemalige Manager von Apple und Bang & Olufsen. Namen wurden nicht genannt. Die Investoren wollen das Unternehmen stärker auf digitale Unterhaltungsprodukte ausrichten und die Kooperation mit dem chinesischen Technologie-Partner Hisense ausbauen. Über den Kaufpreis wurde nichts mitgeteilt.
Technisch ist die Übernahme als sogenannter „Asset Deal“, das heißt als Übertragung von Vermögenswerten, geplant. Der verbleibende Mantel der Loewe AG soll von der Börse genommen und abgewickelt werden. Hauptaktionär der AG war bisher das japanische Elektronikunternehmen Sharp mit knapp 29 Prozent der Anteile, der Streubesitz lag bei mehr als 60 Prozent.
Verkauft werden wesentliche Teile des Geschäfts.
Rätselraten löste ein Satz in der Mitteilung aus: „Neben der neuen Unternehmenszentrale in München sollen die Loewe-Entwicklungszentren in Kronach und Hannover sowie weitere zentrale Unternehmensfunktionen am Hauptstandort Kronach bestehen bleiben“, heißt es wörtlich. Ob dies bedeutet, dass der Firmensitz von Kronach nach München verlegt und im Frankenwald nur ein Entwicklungszentrum verbleibt, war am Donnerstagabend nicht zu klären. Zuletzt waren in Kronach noch etwa 650 Mitarbeiter beschäftigt. Der Umsatz lag 2012 bei 250 Millionen Euro.
Loewe hatte Anfang Oktober 2013 ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Zuletzt gab es noch zwei Interessenten für die Übernahme.
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