Lenovo Moto G4 Plus im Test: Upgrade ohne echtes Plus

Gepostet am Mai 27, 2016

Das Moto G4 Plus bietet einiges, was dem normalen Moto G4 fehlt: eine schärfere Kamera, einen Fingerabdrucksensor und als Zubehör ein Schnellladenetzteil ohne Aufpreis. Unverständlich aber: Der Fingerabdrucksensor wirkt wie ein Fremdkörper, dient anders als bei den meisten Konkurrenten nicht als Homescreen-Taste.

Pro

  • Scharfe, gute Kamera
  • Großes, scharfes Display
  • Schlankes Betriebssystem
  • Schnellade-fähig
  • MicroSD-Karte

Kontra

  • Fingerabdrucksensor dient nicht als Home-Taste
  • Kein drahtloses Laden

Testnote der Redaktion

2,54

befriedigend

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Das Moto G4 Plus ist das Schwestermodell des Moto G4 ? gemeinsam bilden beide die vierte Generation der beliebten Moto-G-Smartphones. Ursprünglich von Motorola als Preiskracher unter 200 Euro eingeführt, wagt das Moto G4 Plus unter dem neuen Eigentümer Lenovo den Sprung in die obere Mittelklasse. Das Moto G4 Plus und Moto G4 sind schärfer, schlanker, schneller und vor allem größer als das bisherige Moto G3. Allerdings ist vor allem die Plus-Version mit ihrem aufgerufenen Preis von 299 Euro kein Schnäppchen mehr. Damit ist das Gerät 50 Euro teurer als die normale G4-Variante. Lohnt sich der Aufpreis? Und was lässt sich mit dem Motomaker noch herausholen? Die Antwort liefert der Test von COMPUTER BILD.

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Keine großen Unterschiede zum Moto G4

In den meisten Punkten entspricht das Moto G4 Plus dem G4, technisch bleibt fast alles beim Alten: Der identische 5,5-Zoll-Bildschirm löst in Full HD (1920×1080 Pixel) auf und überzeugt mit starkem Kontrast (2661:1) und hoher Bildschirmhelligkeit (772 Candela pro Quadratmeter). Im Inneren verfügt es mit Qualcomms Snapdragon 617 über den gleichen Mittelklasse-Prozessor. Hier sorgen acht Kerne mit je 4×1,5 und 4×1,2 Gigahertz zusammen mit dem 2 Gigabyte großen Arbeitsspeicher für ausreichend Dampf unter der Haube. Dementsprechend flüssig lässt sich auch das Plus-Modell bedienen, wobei der App-Start teilweise etwas länger dauert als bei der Konkurrenz.

Lenovo Moto G4 Plus © COMPUTER BILD

Dank austauschbarer Cover lässt sich das Moto G4 zumindest farblich individualisieren. Der Akku bleibt aber drin, der ist fest verbaut.

In Benchmark-Tests reiht sich das Moto G4 in etwa auf dem Niveau des Samsung Galaxy S5 ein, erreicht bei Geekbench mit rund 3.150 Punkten beim Multi-Kerntest circa das doppelte Tempo des Vorgängers Moto G3. Als Datenspeicher stehen auch hier ?nur? 16 Gigabyte Nutzspeicher zur Verfügung, von denen letztlich 10,82 Gigabyte für den individuellen Einsatz übrig bleiben. Über das Speicherkartenfach lässt sich dieser preiswert mit einer microSD-Karte erweitern um zusätzliche 200 Gigabyte erweitern. Die Dual-SIM-Funktion beeinträchtigt das aber nicht. Wer es etwas individueller mag, bestückt das G4 Plus über den Motomaker mit mehr Speicher und zusätzlicher Arbeitsspeicher-Kraft. Für einen vergleichsweise moderaten Aufpreis von 45 Euro vervierfachen Sie beim Plus den Speicherplatz auf 64 Gigabyte. Zudem hebt Lenovo den Arbeitsspeicher dann auf 4 Gigabyte an ? eine durchaus sinnvolle Investition!

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Kamera als positives Aushängeschild

Das Hauptaugenmerk beim Moto G4 Plus liegt ? wie bei vielen Mittelklasse-Smartphones dieser Tage ? auf den Kameras. Die Selfie-Linse an der Front des Handys knipst mit ihren 8 Megapixeln gerade noch Fotos mit befriedigender Qualität. Eine leichte Verzerrung und Bildrauschen in dunklen Umgebungen schmälern die Freude an den Ego-Schnappschüssen. Bei der Hinterkamera legt das Plus-Modell gegenüber dem normalen G4 noch mal eine Schippe drauf. Statt der ohnehin schon guten 13-Megapixel-Kamera (Foto-Note bei Tageslicht: 2,37), setzt eine bessere Variante mit 16 Megapixeln die gewünschten Motive besonders ansprechend in Szene. Bei Tageslicht erreicht das 4G Plus die Foto-Note 2,12 ? ein hervorragender Wert. Damit ordnet es sich sogar noch vor die Kamera-Referenz von Microsoft, dem Lumia 950 ein. Die typische Smartphone-Krankheit heilt Lenovo aber auch nicht: Wenn nur wenig Licht zur Verfügung, stören Bildrauschen und Unschärfe das aufkommende Foto-Vergnügen.

Lenovo Moto G4 Plus © COMPUTER BILD

Das Moto 4G Plus (rechts) fängt etwas mehr Details ein und stellt Farben kräftiger dar, wie der direkte Foto-Vergleich mit dem normalen Moto G4 zeigt.

Fingerabdrucksensor ohne weitere Funktion

Der zweite Unterschied sticht beim Blick auf die Gerätefront sofort in das Auge: Am unteren Ende des mit kratzfestem Gorilla-Glas-3 geschützten Bildschirms hat Lenovo einen Fingerabdrucksensor eingebaut. Der verrichtet zuverlässig und präzise seine Entsperr-Arbeit ? mehr allerdings auch nicht! Anders als bei anderen Smartphones üblich, dient der Scanner nicht gleichzeitig auch als Home-Taste. Um auf den Homescreen zurückzukehren, muss der Nutzer erst auf das entsprechende Symbol im Display tippen. Ein nicht nachvollziehbarer Schritt. Wer von einem Samsung- oder Apple-Telefon wechselt hat mit dieser fragwürdigen Designentscheidung gerade anfangs zu kämpfen.

Lenovo Moto G4 Plus © COMPUTER BILD

Unkomfortabel: Der Fingerabdrucksensor dient nicht als Home-Taste, sondern nur zur Identifikation.

Stichwort Design: Das leicht abgerundete Viereck will sich nicht so recht in das Gesamtbild einfügen, wirkt eher wie ein nachträglich angebrachter Fremdkörper. War es das schon mit den Unterschieden? Nicht ganz. Der 2.810 Milliamperestunden große Akku erweist sich wie beim normalen Moto G4 als zuverlässiger Energiespender, hält bei intensiver Nutzung ebenfalls 12 Stunden und 9 Minuten durch. Die Akku-Ausdauer bleibt demnach gleich ? die vom Nutzer aufzubringende Geduld beim Aufladen verkürzt sich jedoch erheblich. Dafür ist das hochwertigere Netzteil mit Schnellladefunktion verantwortlich. Eine nicht zu unterschätzende Verbesserung, die klar für die Plus-Variante spricht.

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Lenovo Moto G4 Plus: Preis und Verfügbarkeit

Das Moto G4 Plus soll ab Juni 2016 in Deutschland verfügbar sein. Für 299 Euro ist das Mittelklasse-Smartphone dann in Weiß und Schwarz erhältlich. Mit der Vorstellung der neuen Generation senkt Lenovo übrigens den Preis für das Moto G der dritten Generation: Es kostet ab sofort 159 Euro (mit 8 Gigabyte großem Datenspeicher) beziehungsweise 199 Euro (16 Gigabyte).

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