Der ursprüngliche Hauptentwickler erklärt seinen Rücktritt von glibc, in deren Gestaltung er 30 Jahre involviert war. Er spricht der Community großes Lob und Vertrauen aus und zieht sich vollständig aus dem Projekt zurück.
Auf der Mailing List zur GNU C Library (glibc) erklärt Roland McGrath, dass er nicht länger für das Projekt aktiv ist. Offensichtlich hat er sich bereits seit einigen Monaten zurückgezogen. Der Grund liegt laut seiner Mail schlicht darin, dass er in andere Dinge abgedriftet sei. Es gäbe nichts Großes über ihn selbst zu vermelden. Er erklärt sich selbst zum „Maintainer emeritus“.
Er spricht der Community sein Vertrauen aus: „Die letzten Monate, wenn nicht Jahre, haben gezeigt, dass ihr mich nicht mehr braucht. Ihr werdet gute Entscheidungen treffen, so wie ihr immer gute Entscheidungen getroffen habt.“ McGrath hat anfänglich einen Großteil zur GNU C Library beigetragen, die inzwischen auf eine dreißigjährige Geschichte zurückblickt. Er begann seine Arbeit an der Bibliothek als Teenager und hat sich, wie er selbst anmerkt, zwei Drittel seines bisherigen Lebens mit dem Projekt beschäftigt.
Die GNU C Library ist die Implementierung der C-Standard-Bibliothek des GNU-Projekts und eine wichtige Laufzeitbibliothek von Linux-Systemen. Neben C unterstützt sie auch C++. Auch wenn McGrath über die vergangenen 30 Jahre am Projekt beteiligt war, gab es in der Leitung einige Unruhen. Im Jahr 2001 wurde ein Komitee unter der Leitung des deutschen Red-Hat-Entwicklers Ulrich Drepper eingesetzt. Der Lenkungsausschuss sah sich einigen Kontroversen gegenüber. Im Jahr 2012 löste sich das Komitee auf, und glibc wurde zu einem Community-gesteuerten Projekt. (rme)