Fünf Monate dauert es im Schnitt, bis ein Unternehmen seine mobilen Applikationen auf neue Software-Versionen mobiler Endgeräte angepasst hat. Vor allem Legacy auf Mainframes sorgt für Sorgen. Micro Focus und Attachmate nehmen sich der Problematik an.
Die Anbindung mobiler Geräte an bestehende Legacy-Anwendungen ist für die Wettbewerbsfähigkeit von entscheidender Bedeutung. Der Weg dorthin ist allerdings steinig, denn Unternehmen stehen vor der Herausforderung, mobile Applikationen in kürzester Zeit, mit geringstem Aufwand und in höchster Qualität zur Verfügung zu stellen.
Eine vom Marktforscher Vanson Bourne im Auftrag von Borland, einem Tochterunternehmen von Micro Focus, durchgeführte Studie zur „Entwicklung mobiler Applikationen“ zeigt allerdings, dass hier noch einiges im Argen liegt. In der weltweiten Untersuchung wurden 590 IT-Verantwortliche aus Unternehmen befragt, die Mainframes einsetzen und mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigen.
Zentrales Untersuchungsergebnis ist, dass heute überhaupt erst auf 31 Prozent aller Business-Applikationen von mobilen Geräten aus zugegriffen werden kann. Allerdings gehen die Befragten davon aus, dass es bereits in drei Jahren schon 46 Prozent sind. Nur vier Prozent der Unternehmen haben überhaupt keine Pläne für die Bereitstellung von mobilen Anwendungen.
Zu viel Zeit für Anpassungen
Die überwiegende Mehrheit der IT-Verantwortlichen betrachtet die Einführung von mobilen Applikationen als sehr zeitintensiven Prozess. So werden allein schon für die Aktualisierung mobiler Applikationen bei Software-Updates mobiler Endgeräte durchschnittlich rund fünf Monate Entwicklungszeit veranschlagt.
Ungeduldige Entscheider: Die Entwicklung und Anpassungen von Apps dauert zu lang. (Quelle: Vanson Bourne/Micro Focus) |
Christian Rudolph, Vice President Borland Sales International bei Micro Focus in Ismaning, spricht aus, was wohl viele denken: ?Das ist schon sehr bedenklich, wenn man sich nur die extrem kurzen Software-Update-Zyklen der Anbieter mobiler Geräte vor Augen hält.?
Ein Mainframe ist sperrig
Vor allem im Mainframe-Umfeld bereitet die Konzeption und Nutzung mobiler Applikationen große Probleme. So bestätigen in der Untersuchung 78 Prozent der IT-Verantwortlichen, dass die Nutzung von Mainframes die Entwicklung, Implementierung und Bereitstellung mobiler Applikationen erschwert ? vor allem im Hinblick auf die Interoperabilität mit der bestehenden Systemlandschaft.
Rudolph: ?Dieses Ergebnis zeigt klar, dass die größte Herausforderung darin liegt, eine Brücke zu schlagen zwischen der Mainframe-Welt und mobilen Anwendungen. Das ist vor allem deshalb unerlässlich, da sich ein Großteil der Applikationen, auf die ein Zugriff von mobilen Geräten aus ermöglicht werden soll, auf Mainframes befindet. Core-Banking-Systeme im Bankenbereich oder Bestandsführungssysteme einer Versicherung sind hier nur zwei Beispiele.“
Ergänzendes zum Thema
Die Vanson Bourne-Studie
Die Vanson Bourne-Studie
Gründe für die mobile Mainframe-Anwendungen
Die Mobilität von Host-Anwendungen könnte Vorteile bringen. (Quelle: Vanson Bourne/Micro Focus) |
Die betriebliche Effizienz und nicht die Optimierung der Kundenbeziehung ist das Hauptmotiv für die Einführung mobiler Applikationen. Die Rangfolge der Prioritäten lautet: Verbesserung der operativen Prozesse (78 Prozent), Optimierung der Kosteneffizienz (66 Prozent), Gewinnung neuer Kunden (66 Prozent) und Bindung von Bestandskunden (58 Prozent).
Seit iPad dürfe ohnehin jedem klar sein, dass die Entwicklung mobiler Applikationen für Tablets generell wichtiger wird: Heute stellen hier nur 23 Prozent aller Befragten spezielle Anwendungen bereit, in zwei Jahren wollen es bereits 48 Prozent sein.
„Mobile Applikationen sind heute ein wesentlicher Bestandteil jeder erfolgreichen Geschäftsstrategie“, sagt Rudolph. „Der Anwender erwartet mobile Zugriffsmöglichkeiten und Unternehmen müssen diese Anforderung aufgreifen und Lösungen bereitstellen, bei denen es keine Abstriche hinsichtlich Qualität oder Performance gibt.
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