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Seit der Übernahme von Oculus VR durch Facebook dürfte kaum mehr jemand daran zweifeln: Die Zeit ist reif für Virtual Reality ? und es wird eines der nächsten großen Dinger. Aber man braucht nicht unbedingt hunderte Euro teure Spezial-Hardware, um in eine virtuelle Realität einzutauchen. Samsung hat das beispielsweise mit der Gear VR vorgemacht: Dabei handelt es sich lediglich um eine Plastikhülle mit zwei Linsen, in die das Galaxy Note 4 eingeschoben wird ? und fertig ist die Virtual-Reality-Brille.
Ein ganz ähnliches Konstrukt gibt es jetzt auch für Besitzer von iPad mini mit Retina Display und iPhone 6 Plus. Das kanadische Startup Metatecture hat seine AirVR genannte Brille gerade erfolgreich über Kickstarter finanziert ? 20 weitere Tage bleiben noch für Interessierte, die das 35 Euro teure Gadget dann angeblich noch rechtzeitig zu Weihnachten in den Händen halten dürfen.
Um mit der Brille loszulegen, muss der Nutzer dann lediglich sein Apple-Gerät in den dafür vorgesehenen Einschub einstecken und das Konstrukt aufsetzen. Für eine sinnvolle Darstellung stellt das iPad mini mit Retina Display beziehungsweise iPhone 6 Plus den Displayinhalt dann jeweils einmal für jedes Auge Seite an Seite dar. Daraus resultiert eine Auflösung pro Auge von 1024 × 1200 Pixeln (iPad mini mit Retina Display) beziehungsweise 960 × 1080 Pixeln (iPhone 6 Plus). Von der Verwendung des normalen iPad mini rate ich mal eher ab ? mit 512 × 768 Pixeln pro Auge wird die VR-Brille nicht viel Spaß machen.
Der große Trick ist aber nun nicht nur, dass die AirVR das iPhone beziehungsweise iPad als Brillen-Display verwurstet. Gleichzeitig werden auch die diversen Sensoren in den Apple-Produkten genutzt, insbesondere der Lagesensor. Dreht der Nutzer nämlich seinen Kopf, so drehen sich die anzeigten Inhalte passend dazu mit. Es ist also möglich, sich in der virtuellen Welt durch Kopfbewegungen umzuschauen.
Bleibt nach der Hardware noch die Frage: Was kann ich mit der Brille denn überhaupt anstellen? Schließlich ist die Unterstützung von Software-Seite ein essenzieller Part. Eine wichtige Rolle dürfte hier das AirVR SDK spielen, das der Hersteller in die Unity-3D-Engine implementiert. Damit soll es für Entwickler von Games ein Leichtes sein, eine Kompatibilität zu der Brille herzustellen, so es sich für das jeweilige Spiel anbietet. Unity 3D hat derzeit laut Metatecture 3,3 Millionen Entwickler.
Bild: Metatecture Hand aufs Herz: Wer würde sich so freiwillig in der Öffentlichkeit blicken lassen?
Weiterhin unterstützt die AirVR natürlich jegliche Spiele und auch Webseiten, die die Möglichkeit bieten, Inhalte Side-by-Side darzustellen. Und auch auf YouTube gibt es massenhaft Content in diesem Format. Essenziell für ein wirkliches Eintauchen in die virtuelle Realität ist aber, dass der auf dem Display dargestellte Inhalt auf Kopfbewegungen des Nutzers reagiert. Wer sich Videos ansehen mag, kann dies daher auch in einer Art virtuellem Kino tun: ?Vorne? ist die Leinwand, dreht man hier den Kopf zur Seite, blickt man durch einen Kinosaal.
Zum Aussehen kann ich nur eines sagen: Immerhin bleibt Besitzern des ?großen? iPads das Gadget erspart ? mit dem iPad mini als Brett vorm Kopf sieht man aber auch schon bescheuert genug aus. Dafür soll es die Brille im nächsten Jahr aber auch für diverse Android-Geräte geben.
Was haltet Ihr denn von dem aufkommenden Virtual-Reality-Trend? Habt Ihr schon einmal eine Oculus ausprobiert ? oder eine der diversen Smartphone-Halterungen? Wir freuen uns über Kommentare!
Quellen: Kickstarter, Metatecture
Permalink: http://techstage.de/-2404095
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