Was ist Dir Dein Blog-Template wert? Bildquelle: blogg.de/meier
Wer mit seinem Blog Geld verdienen möchte der muss seine Reichweite nachweisen. Die großen Webseiten machen das mit der AGOF und die kleinen Blogs versuchen es entweder mit Google Analytics oder einem der vielen anderen Rankinganbietern.
Wir bei blogg.de haben uns die diversen Anbieter einmal angesehen und miteinander verglichen.
Das Hauptaugenmerk lag dabei auf den Vorteilen für die Blogger, also welche Informationen bekomme ich und was kann ich damit anfangen, bzw. wie kann ich diese für mein Mediakit nutzen.
Bevor wir in die Testberichte einsteigen, haben wir ein paar wichtige Mediabegriffe aufgelistet die für Kunden und Agenturen zum täglichen Brot gehören und die wir Blogger kennen sollten.
Die wichtigsten Mediabegriffe
Page Impression
Der Begriff Page Impression wird mit PI abgekürzt, wobei synonym auch die Begriffe Seitenaufruf oder Page View (PV) verwendet werden. Ob nun Page Impression oder Page View ? beide Begriffe bezeichnet den Aufruf einer einzelnen Seite innerhalb eines Webangebots und werden in der sogenannten Abrufstatistik (kampagnenbezogen auch Reporting genannt) einer Website erfasst und ausgewiesen.
Adimpression
Aus einer PI können mehrere AI entstehen, je nachdem wie viele Werbeplätze du auf deiner Seite eingebunden hast.
Visit
Der Visit ist ein zusammenhängender Nutzungsvorgang. Ein Visit beginnt, wenn ein Nutzer innerhalb eines Angebotes eine Page Impression erzeugt. Jede weitere Page Impression, die der Nutzer erzeugt, wird diesem Visit zugeordnet. Der Visit wird als beendet angesehen, wenn länger als 30 Minuten keine Page Impression durch den Nutzer erzeugt worden ist. Wechselt der Nutzer auf ein neues Angebot und kehrt innerhalb von 30 Minuten auf das alte Angebot zurück, so wird kein neuer Visit gezählt. Wechselt der Nutzer auf ein neues Angebot und kehrt nach Ablauf einer Frist von 30 Minuten auf das alte Angebot zurück, so wird ein neuer Visit gezählt (Quelle: AGOF)
Unique User (UU)
Der Unique User, also der ?einzelne Nutzer?, ist die entscheidende Messgröße für deine Webseite/deinen Blog. Er drückt aus, wie viele Personen in einem bestimmten Zeitraum mindestens einen Kontakt mit deinem Blog/Webseite hatten. Ein Unique User kann mehrere Visits erzeugen.
Reichweite
Bruttoreichweite
Die Brutto-Reichweite, auch Brutto-Kontakt-Summe genannt, bezeichnet die Summe der durch dein Blog oder Webseite erzielten Kontakte in einem fest definierten Zeitraum. Die Brutto-Reichweite wird in Millionen oder Prozent ausgewiesen. Bei Mehrfachbelegung eines Mediums oder mehrerer Medien werden die einzelnen Reichweiten ohne Berücksichtigung interner und externer Überschneidungen addiert. Bei der Brutto-Reichweite bleibt somit unberücksichtigt, ob immer wieder dieselben oder unterschiedliche Personen Kontakt mit dem Angebot oder der Kampagne hatten.
Nettoreichweite
Die Netto-Reichweite ist die Anzahl aller Personen, die mit einem Werbeträger oder einer Kombination von Werbeträgern mindestens einen Kontakt hatten. Für Webseiten/Blogs gibt sie also an, wie viele Nutzer in einem fest definierten Zeitraum mindestens einen Kontakt mit deinem Angebot oder einer Kombination von Blogs hatten. Während die Brutto-Reichweite auch mehrere Kontakte der erreichten Personen erfasst, bleiben Mehrfachkontakte (Überschneidung) bei der Netto-Reichweite unberücksichtigt, jede Person wird nur einmal gezählt.
Beispiel: Ein Leser geht auf Fashionblog A und Fashionblog B und hat dort Kontakt mit einem Banner, bei der Bruttoreichweite wären so zwei Kontakte entstanden, bei der Nettoreichweite nur ein Kontakt.
Abrechnungsmodelle
CPC Der Cost per Click, es wird ein Betrag x je Click auf ein Werbemittel gezahlt.
CPM (Cost per mille) oder TKP, je 1.000 Einblendungen des Werbemittels wird ein Betrag x gezahlt.
CPA steht für Cost per Action, dies kann ein Kauf, ein Lead oder eine sonstig geartete Definition einer Useraktivität sein. Affiliateprogramme nutzen diese Abrechnungsmethode häufig.
Frequency Capping
Die meisten Kunden möchten einen Nutzer deiner Webseite, oder eines Webseitennetzwerks, nicht so oft wie möglich ansprechen, sondern so effizient wie möglich. Daher gibt es das sogenannte FC. Hierbei wird definiert wie oft der einzelne UU mit der bei dir gebuchten Kampagne in Kontakt kommen soll. Das FC kann die Reichweite deiner Seite relativ schnell auf ihre wahre Größe schrumpfen lassen. Du hast in deinem Blog zwar viele PI, aber wenig UU, dann sinkt die Möglichkeit möglich vieler Kontakte mit dem Werbemittel sehr stark.
Ich mache nur Textkoops, da ist mir der Bannerkram egal
Bei Textkooperationen sind die Messgrößen für Werbetreibende ähnlich wie bei Displaywerbung. Ausnahmen sind Textkoops die nur für den Linkaufbau genutzt werden, hier sind andere Messgrößen entscheidend. Diese sind aber so stark von Google abhängig, dass wir an dieser Stelle nicht darauf eingehen möchten.
Bei werblichen Texten bekommen die meisten Webseiten-/Blogbetreiber einen Code mitgeliefert, dieser Code (Zählpixel) liest die gleichen Parameter aus wie es die AdServer oder Codes von Google Adsense und anderen Anbietern tun.
Es ist also nicht ganz egal wie groß die wirkliche Reichweite deiner Seite ist.
Wo bekomme ich die Zahlen her
Es gibt verschiedene Anbieter. Google Analytics, Alexa und Comscore tummeln sich als die Big Player auf dem Markt. Dazu kommen Tools wie Jetpack von WordPress und viele Statistikanbieter wie teads.tv, Bloggerei.de und blogtraffic.
Diese Anbieter haben wir uns angesehen und stellen euch, jeweils am Donnerstag, einen Anbieter und seine Vor-/Nachteile vor.
Alternative Reichweitenzahlen wie Follower und Tweets
Einige werden jetzt schon gesagt haben, dass sie der ganze Unique User und PageImpression-Kram überhaupt nicht interessiert, weil sie ja Blogger sind und bei Instagram aktiv und demnächst bei Plag, usw. Da sind die Kennzahlen aus der alten Mediamottenkiste überhaupt nicht interessant.
Stimmt! Zumindest teilweise.
Die Daten die vor allem für die großen Webseiten herangezogen werden sind für viele Blogs vollkommen irrelevant. Unsere Kennzahlen sind unsere Follower bei Twitter, Facebook oder Instagram (um nur einige Kanäle zu nennen). Wichtig ist wie eng wir mit unseren Leserinnen und Lesern verbunden sind und ob unsere Beiträge geteilt, geliked und kommentiert werden.
Selbstverständlich ist es auch wichtig wie viele User wir haben, aber spannend sollte für unsere Werbepartner sein, wie glaubwürdig und sticky unser Blog ist. Wenn wir es schaffen unsere Leserinnen und Leser bei der Stange zu halten und sie uns überall folgen, dann ist dies eine Messgröße mit der wir durchaus wuchern sollten.
Die alten Medien geben ja auch mit ihren Social-Media-Kennzahlen an. Bei den meisten Blogs sind diese nur ?echter?, weil häufig nicht dazu gekauft.