Feuerwehr verhindert Brandkatastrophe

Gepostet am Aug 25, 2014

Kulmbach –  Es hätte eine Brandkatastrophe werden können, aber Mitarbeiter der Firma Iruso in Kulmbach und die Feuerwehren haben das Schlimmste verhindert. Um 9.40 Uhr am Samstagvormittag haben Beschäftigte der Firma über die Rettungsleitstelle die Feuerwehr alarmiert. Im Treppenhaus des Unternehmens in der Albert-Ruckdeschel-Straße war es zu einer ungewöhnlichen Rauchentwicklung gekommen, die offenkundig aus der Trocknungsanlage für die Getreidesilos kam. Silobrände sind hochgefährlich. Deswegen wurde schließlich Großalarm ausgelöst. Glücklicherweise hatten die Feuerwehrleute die Lage aber schnell im Griff und konnten den Schwelbrand löschen, bevor wirklich großer Schaden entstand.

Als die Kulmbacher Feuerwehr eintraf, lokalisierte sie schnell den Brandort. Im Rohr einer Trocknungsanlage befand sich ein , wie Einsatzleiter Michael Weich es beschreibt ?fußballgroßes Nest?. Vermutlich aufgrund eiens technischen Defekts hatte sich der Schwelbrand entwickelt. Eine sofortige Messung der Temperatur ließ die Feuerwehrleute zu Vorsichtsmaßnahmen greifen: Sie meldeten der Leitstelle einen Silobrand. Weil der ausgesprochen gefährlich sein kann, löste die Leitstelle Großalarm aus und schickte weitere Kulmbacher Fahrzeuge sowie die Wehren aus Höferänger und Mainleus, Lehenthal, Fölschnitz, Schwarzach und Melkendorf.

220 Grad Temperatur hatten sich an der Brandstelle bereits entwickelt, berichtet Michael Weich.  Im Regelbetrieb haben die Rohrleitung der Trockungsanlagen eine Temperatur von 30 bis 35 Grad. Markus Albersdorfer von der Rettungsleitstelle in Bayreuth weiß, warum in einem solchen Fall die Gefahr sehr groß ist Wenn in Getreidesilos etwas glimmt, entwickeln sich brennbare und explosive Gase. Wird ein glimmendes Silo nicht fachgerecht geöffnet, kann es zur Katastrophe kommen.

Die Kulmbacher Feuerwehr verfügt für solche Fälle über ein ganz spezielles Löschgerät. ?Fognails? heißt es. Die Wehrleute bohrten vorsichtig ein Loch in die überhitze Leitung und bliesen feinen Sprühnebel auf das Glutnest. Erst als die Temperatur  bei etwa 40 Grad angelangt war, konnten die Wehrleute gefahrlos das Rohr ganz öffnen und ausräumen. Vorsichtshalber wurde auch das Silo, in dem rund 18 Tonnen Getreide lagerten, geleert. Glücklicherweise stellte sich aber heraus, dass  es dort noch nicht zu einem Schwelbrand gekommen war. Brennendes Getreide ringt den Feuwehren Höchstleistungen ab.

?Nach etwa zwei Stunden konnten wir Entwarnung geben?, berichtet Michael Weich und freut sich, dass dank des gelungenen Einsatzes weder großer Schaden entstanden ist noch dass Verletzte zu beklagen waren. Außerordentlich viele Atemschutzgeräteträger waren am Samstag im Einsatz in dem verrauchten Treppenhaus der Iruso. Unter anderem prüften die Wehrleute  auf vier Ebenen in dem Treppenhaus mit Hilfe von Wärmebildkameras die Temperatur. Michael Weich ist froh, dass unter anderem die Mainleuser Feuerwehrkameraden mit eingegriffen haben: ?So viele Atemschutzgeräte haben wir gar nicht.? Aus diesem Grund waren auch zahlreiche Helfer vom Roten Kreuz mit alarmiert worden. Neben den hauptamtlichen Rettungsteams auch die  Schnelleinsatzgruppen Neuenmarkt, Kulmbach, Windischenhaig und Lehenthal. Sie mussten glücklicherweise niemanden verarzten, versorgten die  86 eingesetzten Feuerwehrleute sowie das THW mit Getränken.

Bereits nach einer Stunden war klar, dass etliche der alarmierten Wehren  direkt am Ort des Geschehens nicht benötigt wurden. Sie blieben aber in kurzer -entfernung in Bereitschaft. Gegen 13 Uhr war dann alles beendet, die Wehren konnten wieder abrücken. Kurzzeitig war die Albert-Ruckdeschel-Straße sogar ganz gesperrt worden. Zahlreiche Kulmbacher, die zum Einkaufen wollten, mussten wegen des Großeinsatzes Umwege in Kauf nehmen.

Am Einsatzort waren auch Oberbürgermeister Henry Schramm und stellvertretender Landrat Jörg Kunstmann.  Der Kulmbacher Oberbürgermeister  lobte die gute Arbeit der Feuerwehr unter Leitung von Stadtbrandmeister Michael Weich und freute sich, dass die Wehrleute einen Großbrand noch rechtzeitig verhindern konnten. ?Da hat man wieder einmal gesehen, welche schlagkräftige Truppe wir mit unseren Feuerwehren haben.? Auch BRK und THW hätten hervorragende Arbeit geleistet. Jörg Kunstmann, derzeit amtierender Landrat,  war ebenfalls voll des Lobes: ?Die Präsenz unserer Feuerwehren und der Rettungsdienste war wieder hervorragend. Das gibt ein gutes Gefühl der Sicherheit, dass so viele Aktive bereits sind, sich für die Allgemeinheit einzusetzen.?
 

    

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Hintergrund

Die Agrarhandelsfirma Iruso GmbH gehört zur IREKS in Kulmbach. Die Iruso handelt unter anderem mit Getreide, Düngemitteln, Futtermitteln und  Saatgut. 

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