Zweifelhafte Empfehlung: BitLocker
Nach dem Aus von TrueCrypt wird von vielen Stellen dazu geraten, doch einfach Microsofts hauseigenes Bordmittel zur Verschlüsselung zu verwenden. Sogar die offizielle Projektseite truecrypt.org leitet seit dem Aus auf eine Unterseite von sourceforge.net, auf der Nutzern der Umzug zu BitLocker erläutert wird. Microsofts Schlüssel-Tool: BitLocker Mit dem Tool lassen sich unkompliziert Festplatten und mobile Speichermedien vor Zugriffen schützen. Die Daten können dabei mit Kennwörtern, PINs und sogar mit Smartcards abgesichert werden. Alternativ unterstützt die Software auch die sogenannten Trusted Platform Module (TPM) – diese werden aber nicht vorausgesetzt.
Gerade die direkte Empfehlung von BitLocker durch die TrueCrypt-Entwickler kann aber auch etwas stutzig machen. Es ist bekannt, dass das FBI bei der Einführung von BitLocker offene Kritik an Microsoft geübt hat. Manche werfen der Behörde sogar vor, den Konzern dazu gezwungen zu haben, Hintertüren in das Verschlüsselungstool einzubauen. Da der BitLocker-Code im Gegensatz zu dem von TrueCrypt nicht offen einsehbar ist, kann die tatsächliche Sicherheit der Daten nicht überprüft werden.
Die deutsche Alternative: Steganos Safe
Noch bis zum 30. Juni Gratis zu haben: Steganos Safe 14 Im Zuge der großen Unsicherheit, die aktuell rund um das TrueCrypt-Projekt herrscht, versuchen andere Anbieter ihre Alternativ-Lösungen so gut wie möglich zu platzieren. Das Unternehmen Steganos bietet seine gleichnamige Verschlüsselungs-Software aktuell kostenlos an.
Das Unternehmen mit Sitz in Berlin wirbt vor allem mit der Tatsache, dass die eigene Sicherheits-Lösung zu 100 Prozent in Deutschland entwickelt worden ist. Nach den Aussagen der Entwickler verwendet das Tool die XEX-Kryptographie (AES im Standard-Container) mit 384 Bit starker Verschlüsselung und ist seit seinem Start vor rund 10 Jahren ungeknackt – eine Aussage, die natürlich direkt aus der Marketingabteilung stammen dürfte und nicht nachgeprüft werden kann. Darüber hinaus wollen die Entwickler ausschließen können, dass Hintertüren, Masterpasswörter oder andere Schlüssel ihre Software unsicher machen.
Noch bis zum 30. Juni kann jedermann die aktuelle Version Steganos Safe 14 kostenlos beziehen. Um einen Download-Link und eine Seriennummer zu erhalten, muss man sich lediglich auf der entsprechenden Seite mit seiner E-Mail-Adresse anmelden.
Anmeldung und Download: Steganos Safe 14
Verschlüsseln und verstecken: My Lockbox
My Lockbox: Kostenloses Datei-Versteck-Tool Die TrueCrypt-Alternative My Lockbox setzt auf zwei Methoden, um Dateien vor dem Zugriff Unberechtigter zu schützen. Mit dem Programm lässt sich ein Passwort-geschützter Ordner erstellen, in dem alle zu versteckenden Inhalte abgelegt werden können. Nach einem kurzen Klick lässt My Lockbox diesen Ordner dann außerdem für alle Nutzer (auch Systemadministratoren) und Anwendungen verschwinden.
Dazu ist auch der Installationspfad von My Lockbox nach der ersten Konfiguration nicht länger auffindbar. Um die verschwundenen Dateien wieder erscheinen zu lassen, kann über die Konsole des Programms jederzeit das entsprechende Passwort eingegeben werden.
Wegen Einschränkungen der Funktion von My Lockbox ist die Nutzung unter Windows Vista nicht zu empfehlen. Ansonsten steht die aktuelle Version der Verschlüsselungssoftware mit Versteck-Funktion kostenlos zum Download für Windows XP, Windows 7 und Windows 8 bereit.
Download: My Lockbox 3.2.1 – Ordner mit Passwort schützen und verstecken
Ein wichtiger Hinweis: My Lockbox wird mit der OpenCandy-Adware-Sammlung ausgeliefert, die oft bei Programmen zum Einsatz kommt, die von ihren Entwicklern als Freeware angeboten werden. Die OpenCandy-Entwickler bieten ein Tool, dass die lückenlose Entfernung dieser Komponenten ermöglicht.