Kinderpornografie: Google und Microsoft blocken Suchbegriffe und Fotos

Gepostet am Nov 19, 2013

Kinderpornographie

Google und Microsoft blocken Suchbegriffe und verdächtige Bilder

18.11.2013, 15:02 Uhr | dpa

Frau vor Google-Sucheingabe (Quelle: imago\Bernhard Classen)

Google und Bing wollen härter gegen Kinderpornographie vorgehen. (Quelle: Bernhard Classen/imago)

Google und Microsoft wollen ihre Anstrengungen im Kampf gegen Kinderpornografie weiter ausbauen. Dazu führen sie neue Filterfunktionen in ihren Suchmaschinen ein und markieren jedes verdächtige Bild im Internet mit einem digitalen Fingerabdruck.

Google-Verwaltungsratschef Eric Schmidt erklärte in einem Beitrag in der Zeitung Daily Mail, dass die Suchergebnisse angepasst würden, damit Links zu kinderpornografischem Material nicht mehr angezeigt werden. Google habe die angezeigten Suchergebnisse für mehr als 100.000 Anfragen bereinigt.

Die Anpassung der Suchergebnisse soll in 150 Sprachen umgesetzt werden, kündigte Schmidt an. „Damit werden die Maßnahmen tatsächlich weltweit Wirkung zeigen.“ Microsoft erklärte, auch seine Suchmaschine Bing werde bei einer Suche nach Kinderpornografie-Begriffen gesäuberte Ergebnislisten zeigen. Google und Microsoft wickeln weltweit schätzungsweise 95 Prozent aller Suchanfragen ab.

Digitaler Fingerabdruck für Fotos

Außerdem bemühen sich Google und Microsoft, die Verbreitung von kinderpornografischen Fotos zu stoppen. Jedes als illegal eingestufte Bild bekomme einen digitalen Fingerabdruck, damit es immer wieder herausgefiltert werden könne, schrieb Schmidt. Die Technologie dafür komme von Microsoft. Entwickler von YouTube arbeiteten an einer ähnlichen Software auch für Videos.

Bei Google hätten sich in den vergangenen drei Monaten 200 Mitarbeiter mit dem Problem befasst, schrieb Schmidt. Das Online-Netzwerk Facebook setzt bereits ein ähnliches Verfahren ein, um die Verbreitung kinderpornografischer Fotos zu verhindern.

Konzerne reagieren auf britischen Vorstoß

Google und Microsoft reagieren mit ihrer Initiative auf einen Vorstoß des britischen Premierministers David Cameron. Der Regierungschef hatte im vergangenen Sommer die Internetkonzerne zum Handeln aufgerufen.

In einer Stellungnahme begrüßte Cameron die Maßnahmen als „einen wirklichen Schritt nach vorne“. Die Ankündigungen müssten umgesetzt werden. Andernfalls müssten gesetzlichen Maßnahmen den Schutz sicherstellen.

Dateien werden jedoch woanders getauscht

Der Austausch von illegalen kinderpornografischen Bildern und Videos findet nach Experteneinschätzungen aber nur zu einem kleineren Teil in dem Bereich des Web statt, das durch Google, Microsoft und andere Anbieter in einem Suchindex erfasst wird.

„Die nutzen nicht Google, um nach diesen Bildern zu suchen“ sagte Jim Gamble, von der Schutz-Organisation CEOP (Child Exploitation and Online Protection Centre) dem britischen Rundfunksender BBC. „Die gehen in die dunklen Ecken des Internets auf Peer-to-Peer-Websites.“ Dort werden Dateien direkt zwischen Nutzern ausgetauscht.

Die Neuerungen von Google+

Die Einstellung "Hoch" holt noch mehr Brillanz aus den Farben. (Quelle: Hersteller)
Bei Videoübertragungen über Hangouts korrigiert Google+ das Bild automatisch. (Quelle: Hersteller)

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18.11.2013, 15:02 Uhr | dpa

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