(IT-Times) – Die Aktien des CAD-Softwareherstellers Autodesk kletterten zuletzt in New York auf ein neues Jahreshoch bei über 45 US-Dollar. Autodesk hatte im jüngsten Quartal nach zwei Umsatzrückgängen in den Quartalen vorher den Abwärtstrend durchbrechen und erstmals wieder ein kleines Umsatzwachstum vorweisen können.
Autodesk stützt dabei seine Wachstumshoffnungen auf einen Paradigmenwechsel. Unternehmen wollen CAD-Software zunehmend in der Cloud nutzen und weniger als On-Premise-Installationen. Für Autodesk ergibt sich daraus ein neues Geschäftsmodell. Das Unternehmen kann auf wiederkehrende Umsätze hoffen und dabei gleichzeitig die Software-Piraterie eindämmen. Auch sind bei Cloud-basierten Angeboten die Gewinnmargen in der Regel höher, zumal auf eine langwierige Lokalisierung der Software verzichtet werden kann.
3D-Design via Web-Browser wird Realität
Diesen Trend will auch Autodesk (Nasdaq: ADSK, WKN: 869964) für sich nutzen und künftig noch mehr 3D-Design-Lösungen über die Cloud anbieten. Als einen ersten Schritt gab Autodesk Anfang November eine Kooperation mit der Amazon-Einheit Amazon Web Services (AWS), OTOY und nVidia bekannt.
Durch die neue Partnerschaft sollen Autodesk-Kunden künftig 3D-Design-Software im Browser nutzen können. Damit stünden etwa 3D-Design-Werkzeuge wie Autodesk Inventor, Autodesk Revit, Autodesk, Maya und andere 3ds Max Design-Software zum ersten Mal über den Web-Browser bereit und zwar ohne dass der Anwender Software auf dem Endgerät installieren muss. Anwender können damit 3D-Design-Software überall, jederzeit und mit jedem Gerät nutzen.
Mit dem Vorstoß trägt Autodesk einem wichtigen Trend Rechnung. Designer und Ingenieure sehen sich unter zunehmenden Zeitdruck, 3D-Projekte zu realisieren, so dass mobiles Arbeiten von unterwegs aus immer mehr an Bedeutung gewinnt, glaubt Autodesk Chief Technology Officer (CTO) Jeff Kowalski.
Autodesk sieht Chancen in der herstellenden Industrie
Trotz des Cloud-Zeitalters dürfte die herstellende Industrie auf Jahre hinaus weiter der größte Abnehmer für Autodesk-Produkte bleiben. Die Bedeutung des produzierenden Gewerbes unterstrich Autodesk jüngst nochmal durch die Übernahme des britischen CADCAM-Spezialisten Delcam Plc – den Zukauf hat sich Autodesk 277 Mio. Dollar kosten lassen.
Kurzportrait
Gegründet im Jahre 1982 und ansässig im kalifornischen San Rafael ist Autodesk vor allem für seine CAD-Softwarereihe AutoCAD weltweit bekannt. Das Flagschiffprodukt AutoCAD trägt etwa ein Drittel der gesamten Umsätze des Unternehmens. AutoCAD wird vor allem für professionelles 3D-Modelling eingesetzt, um nicht nur industrielle Produkte am Bildschirm entstehen zu lassen, sondern auch Architekten bei ihrer Arbeit zu unterstützen.
Um seine Marktstellung auch in ähnlichen Bereichen zu festigen, wurden in den letzten Jahren viele Unternehmen übernommen, darunter Firmen wie Discreet Logic, Buzzsaw und RedSpark.
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