VMware rüstet die Plattform auf

Gepostet am Feb 11, 2015

Der Hersteller VMware hat sein Kernprodukt vSphere um mehr als 650 Features ergänzt und damit seine Technologieplattform deutlich ausgebaut.

Mit einer universellen Plattform konkretisiert VMware die strategische Vision, die sich seit langem um Software-Defined Datacenter und Hybrid Cloud dreht. Die Anforderungen an die Beratungskompetenz der Partner steigen bei diesen Konzepten deutlich an. Entscheidend für den künftigen Erfolg des Herstellers wird sein, inwieweit er seinen Channel auf diesem Weg mitnehmen kann.

Hybrid Cloud und Software-Defined Datacenter (SDDC) bilden seit einigen Jahren die Kernthemen von VMware. Beide sind, genau genommen, zwei Seiten derselben Medaille. Schon als der damalige CEO Paul Maritz das Konzept auf der VMworld 2011 erstmals vorstellte, bezeichnete er das SDDC als ideale Architektur für Private, Public und Hybrid Cloud.

?Die gesamte Infrastruktur ist virtualisiert und wird als Service bereitgestellt. Die Steuerung des Rechenzentrums ist vollständig durch Software automatisiert?, lautet die knappe Definition für das SDDC. Anfangs nicht mehr als eine Vision, konkretisierte der Software-Hersteller die Strategie durch die Weiterentwicklung seines Portfolios und gezielte Zukäufe von Anbietern für Netzwerk- und Storage-Virtualisierung.

Noch konkreter wurde der strategische Ansatz zu Beginn dieses Monats, als das Unternehmen ?die erste einheitliche Plattform virtualisierter Computing-, Networking- und Storage-Ressourcen für die Hybrid Cloud? ankündigte. Gesteuert durch Software soll diese Plattform die VMware-Kunden in die Lage versetzen, über Private und Public Cloud hinweg eine durchgehende IT-Umgebung zu schaffen, auf der Web-Applikationen ebenso wie klassische Anwendungen sicher betrieben werden können.

650 neue Features

Mit der Ankündigung der Plattform präsentierte der Hersteller die Version 6 seiner Virtualisierungstechnologie vSphere, die er als Basis des SDDC und der Hybrid Cloud bezeichnet. VMware hat die Software nach eigenen Angaben um mehr als 650 neue Features ergänzt. Zum Beispiel sollen sich jetzt Workloads via Live Migration über weite Entfernungen ? etwa von London nach Berlin ? ohne Ausfallzeit verschieben lassen.

Ergänzt wird das Release um die Versionen 6 der Infrastruktur-Management-Software ?vSphere with Operations Management?, der Private-Cloud-Lösung ?vCloud Suite? und des Storage-Virtualisierungsprodukts ?Virtual SAN?. Ebenfalls neu sind die ?vCloud Air Hybrid Networking Services?, die über eine einzige, geschützte WAN-Verbindung eine Brücke von der Private zur Public Cloud schlagen. Dem Hersteller zufolge können Kunden mit all diesen Produkten eine hochverfügbare und elastische Cloud-Infrastruktur realisieren, auf der sich Applikationen jeglicher Art betreiben lassen.

Neues Modell für die IT

Wenige Tage vor der großen Präsentation sprach der aktuelle VMware-Chef Pat Gelsinger, als er die Bilanz des abgelaufenen Fiskaljahres präsentierte, bereits vom ?stärksten Portfolio in der Unternehmensgeschichte?. Rund sechs Milliarden Dollar setze der Software-Anbieter im Jahr 2014 um, ein Zuwachs von 16 Prozent gegenüber 2013. Die steigende Nachfrage der Kunden erklärte Gelsinger damit, dass VMware ein neues Modell für die IT entwickelt habe, ?mit dem sich jede Anwendung schnell, automatisch und überall bereitstellen lässt, ohne Kompromisse bei Sicherheit, Verfügbarkeit oder Compliance einzugehen?.

Gelsingers Vorgänger Maritz zeigte Weitblick, als er das Unternehmen vor mehr als drei Jahren auf SDDC und Hybrid Cloud ausrichtete. Schon damals war abzusehen, dass der Anbieter in seiner Domäne, dem Markt für Server-Virtualisierung, nicht unendlich weiterwachsen würde. Obendrein holte Mitbewerber Microsoft mit seinem Produkt Hyper-V technologisch auf und griff VMware mit einer aggressiven Lizenzpolitik an. Unter Maritz? Führung dehnte der Hersteller das Konzept der Virtualisierung auf die Infrastrukturbereiche Netzwerk und Storage aus. Ressourcen wie Bandbreite und Speicherkapazität sollten genauso flexibel bereitgestellt werden wie Rechenleistung. Außerdem wurde das Portfolio um Management-Tools und Produkte für das Enduser Computing erweitert. Gelsinger, der Maritz im Sommer 2012 als CEO ablöste, setzte den Kurs zielstrebig fort.

Welche Herausforderungen sich mit der Cloud- und Datacenter-Strategie von VMware für die Partner stellen, lesen Sie auf der nächsten Seite.

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