Apple und Google würden bei ihren Betriebssystemen nach zwei vollkommen unterschiedlichen Konzepten arbeiten, so Pichai im Interview mit dem US-Wirtschaftsportal . Apple biete lediglich zwei iPhone-Modelle an, die man den Kunden verkauft. Google hingegen sei am Verkauf von tausenden verschiedenen Geräten in aller Welt beteiligt, weshalb man nicht „Äpfel mit Äpfeln“ vergleichen könne.
Plattform aktuell, auch bei älteren Android-Versionen
Die Google Play Services würden alle sechs Wochen in einer neuen Version veröffentlicht, die normalerweise innerhalb von kürzester Zeit auf 90 Prozent aller Geräte im Einsatz sei. Es handelt sich dabei um einen Plattform-Layer, den man unabhängig vom Betriebssystem verteilt. Im Grunde werde die Plattform Android somit aus Sicht von Entwickler schneller vorangebracht als jedes Konkurrenzprodukt und die App-Anbieter hätten jederzeit eine konsistente Basis zur Verfügung.
Apple habe bei seiner Keynote zur WWDC eine Menge guter Dinge angekündigt, zu denen aber auch Angebote gehören, die man bei Android schon vor vier oder fünf Jahren geschaffen habe – wie etwa Tastaturen von Drittanbietern, umfangreiche Benachrichtigungen und Widgets. All dies sei seit langem in Android enthalten, so dass man bei einem gesamtheitlichen Blick auf das Google-Betriebssystem durchaus behaupten könne, dass Android zügig neue Innovationen umsetzt und diese den Nutzern zur Verfügung stellt.
Der Konkurrent Apple sei durch die Art des Geschäftsmodells rund um iOS und die iPhones aber durchaus auch in der Lage, einige Dinge schneller umzusetzen als Google bei Android. Es handele sich im Grunde um zwei verschiedene Arten von „Regierungen“ oder Weltsichten. Auf der einen Seite stehe das sehr gute und vertikal integrierte Produkt von Apple, bei dem man Dinge aufgrund einheitlicher Vorgaben schnell umsetzen kann. Auf der anderen Seite stehe die „lärmende, vielstimmige und streitfreudige Demokratie“, die Android ausmacht und langfristig der bessere Weg sein könne.
Pichai sieht Nutzer-Sicherheit gewährleistet
Was die angeblichen Sicherheitsprobleme von Android angeht, von denen Apple-Chef Tim Cook zur WWDC sprach, so wollte Pichai dies nicht gelten lassen. Man müsse sehr vorsichtig sein, wenn man einen „100.000-Dollar-Mercedes“ baut, bevor man den Rest der Autoindustrie betrachtet und Kommentare abgibt. Android und Google würden die gesamte Breite des Marktes, weltweit und in diversen Formfaktoren bedienen, ganz anders als Apple. Android sei außerdem von Grund auf so gestaltet, dass es „sehr sehr sicher“ sei. Historisch sei belegt, dass sich Malware außerdem immer auf das populärste Betriebssystem richte – welches in diesem Fall Android ist.
Man nehme Sicherheit bei Google sehr ernst, so der Android-Chef weiter. Im Google Play Store werde Malware erkannt und auch bei der Installation werde dem Nutzer eine Überprüfung der jeweiligen Apps angeboten. Selbst außerhalb des Play Stores würde mittlerweile ein Malware-Check durchgeführt. Die entsprechenden Daten sind Pichai zufolge über Abermillionen Geräte hinweg betrachtet äußerst ermutigend.