Der Chef der FCC, Adjit Pai, war früher als Anwalt für einen US-Internet-Provider tätig.
Auf der Kommentarseite der Federal Commission of Communication (FCC) ist derzeit die Hölle los. Nicht nur melden sich abertausende US-Amerikaner zu Wort, um ihrem Unmut über die geplante Abschaffung der Netzneutralität Luft zu machen, auch Bots scheinen auf die Kommentare losgelassen worden zu sein. Medienberichten zufolge wird die Seite mit Anti-Netzneutralität-Argumenten überflutet.
Mit dem immer gleichen Kommentar wird die dafür vorgesehene Unterseite der FCC aktuell überschwemmt. Dass es sich dabei um Bots handelt, scheint offensichtlich, wird doch stets der gleiche Inhalt bei wechselnden Vor- und Nachnamen gepostet – teilweise im Sekundentakt. Auffällig dabei ist, dass die Namen nicht zufallsgeneriert scheinen. Vielmehr handelt es sich um die Namen und Anschriften tatsächlicher Bürger der Vereinigten Staaten – nur wissen die auf Nachfrage von The Verge überhaupt nicht, wovon die Rede ist. Eine Überprüfung der Kommentare hat demnach ergeben, dass die Nachricht mehr als 60.000 Mal auf der Seite der FCC gepostet wurde.
Kommentare gegen Abschaffung der Netzneutralität
Seinen Anfang nahm die Geschichte in der vergangenen Woche, nachdem Bürgerrechtsinitiativen und bekannte Persönlichkeiten wie Comedian John Oliver auf die drohende Abschaffung der Netzneutralität hingewiesen hatten. Der neue Chef der FCC, Adjit Pai, sieht das Konzept von gleichberechtigten Datenpaketen im Netz als vollkommen überflüssig an und will es daher zugunsten von Internet-Service-Providern abschaffen. Der Aufruf über John Olivers ?Last Week Tonight? auf HBO sowie die Warnungen von Netzaktivisten verbreiteten sich am Wochenende rasant in sozialen Netzwerken, woraufhin Tausende Amerikaner auf der Seite der FCC ihrem Ärger Luft machten und sich gegen die Abschaffung der Netzneutralität stellten.
Es hat jedoch den Anschein, als ob das Unterfangen aktiv torpediert wird. Nicht nur begannen nahezu zeitgleich zum Ansturm auf die Kommentarsektion der FCC mehrere DDoS-Attacken, die das Kommentieren zeitweise unmöglich machten. Auch Bots scheinen im Einsatz zu sein, um den öffentlichen Diskurs zu stören und zu manipulieren. Auch in Deutschland sollten wir ein waches Auge auf die Geschehnisse in den USA haben, drohen doch auch hierzulande im Zuge der anstehenden Bundestagswahlen Versuche, die Meinungsbildung und Politik zu beeinflussen./nf
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Bild-Quellen: U.S. Federal Communications Commission
News Redaktion am Donnerstag, 11.05.2017 18:22 Uhr
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