Bereits mit ihrer Verpackung sticht die neue Espresso-Sorte heraus: Üblicherweise dominieren sehr dunkle Farbe das Verpackungsdesign von Nespresso. Beim Cafezinho do Brasil hat die Verpackung einen weißen (mit einem dezenten Muster versehenen) Grund und auch das Gelb und Grün wirken sommerlich leicht. Wer ein Bild der brasilianischen Flagge vor Augen hat, wird das dunkle, etwas blasse Blau, mit dem der Name der neuen Kapselsorte aufgedruckt ist, nicht versehentlich für Schwarz oder Grau halten.
Zum Namen Cafezinho do Brasil erklärt Nespresso in einer Presseinformation: ?Ein Cafezinho, also ein ?kleiner Kaffee?, ist im brasilianischen Portugiesisch eine Art Synonym für ?Willkommen?: Sobald man eine Wohnung oder Geschäftsräume betritt, wird Kaffee angeboten, denn der ?kleine Kaffee? schafft persönliche Verbindungen.?
Aus dem Süden Brasiliens
Ein bestimmtes Anbaugebiet verrät Nespresso leider nicht. Es handelt sich um eine ?Pure Origin Varietät?, was in diesem Fall aber nur bedeutet, dass ausschließlich brasilianischer Kaffee verwendet wurde. Da Brasilien das mit Abstand größte Kaffeenabauland der Erde ist und es dort in vielen Landesteilen Anbaugebiete gibt, sagt uns das so gut wie nichts.
Ein wenig ins Detail geht Alexis Rodriguez, Head of Coffee Development bei Nespresso: ?Von den Brasilianern haben wir gelernt, dass sich ihr bevorzugtes Kaffeeprofil aus Bitterkeit, Röstnoten und einem sehr ausgeprägten Aroma zusammensetzt. Um diese Noten einzufangen ? von Nespresso als Walnuss, Sandelholz und Kräuter identifiziert ? wurden ganz bewusst Arabica-Bohnen aus Südbrasilien gewählt. Im küstennahen Staat Espírito Santo herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit, die zur Entwicklung dieser speziellen Noten in den Kaffeekirschen beiträgt. Wir arbeiteten eng mit den Bauern zusammen, die die Kaffeebohnen mit diesem ganz speziellen Geschmacksprofil von Hand ernteten.?
Wie schmeckt die neue Nespresso-Sorte?
Zunächst einmal bin ich mit der Einordnung des Cafezinho do Brasil auf Stufe 9 der offiziellen Nespresso-Intensitätsskala einverstanden. Die Kapseln bieten ein intensives Geschmackserlebnis.
Beim Schnuppern am frisch zubereiteten Kaffee denke ich an Mandeln und Milch, es gibt Fruchtnoten und nach einer Weile lässt sich der würzige, etwas scharfe Charakter des Cafezinho do Brasil erahnen.
Mir gefällt das ungewöhnliche Geschmacksprofil der neuen Limited Edition. Scharf, malzig und rauchig wirkt der Cafezinho do Brasil bereits, wenn er noch heiß ist. Kühlt er etwas ab, schmecke ich für einen Moment die fruchtigen Noten, die mich an Kirschen erinnern. Der fruchtige Eindruck verfliegt sehr schnell wieder, dafür hält sich die scharfe, pfeffrige Note lange bzw. nimmt sogar eine Weile zu.
Die Röstnoten sind deutlich ausgeprägt, doch wirkt der Kaffee kaum bitter. Das liegt nicht zuletzt an den vielen unterschiedlichen Geschmackseindrücken. Dazu passt, dass der Cafezinho do Brasil zuerst sehr weich wirkt, aber im Abgang ein dezenter, fein-mineralischer Eindruck wahrnehmbar ist.
Lieber als Lungo?
Aufgrund des intensiven Geschmacks habe ich den Cafezinho do Brasil nicht nur wie empfohlen als Espresso, sondern außerdem als Lungo gekostet. Keine Frage, für die 110 ml, die bei Nespresso-Maschinen standardmäßig für die Lungo-Taste eingestellt sind, reicht der Geschmack allemal! Ich vermute sogar, dass den meisten Kaffeekonsumenten in Deutschland diese Sorte dann besser gefällt. Als Espresso zubereitet ist der Cafezinho do Brasil etwas für Espresso-Enthusiasten mit Freude an intensiven, neuen Geschmackseindrücken. Das gilt auch mit Blick auf den Preis, denn eine 10er-Stange der neuen Limited Edition verkauft Nespresso für 4,50 Euro.