Apple iPhone SE: Preiswertes Mini-iPhone im Praxis-Test

iPhone SE: Gerade erst auf der Apple-Keynote vorgestellt, ab Donnerstag im Handel.

Die Katze ist endlich aus dem Sack: Auf der März-Keynote (alle Neuigkeiten finden Sie hier im COMPUTER BILD-Live-Ticker) stellte Apple das neue iPhone SE vor. Nach dem iPhone 6S sowie dem größeren iPhone 6S Plus und den immer weiter wachsenden iPhones, denkt Apple mit dem iPhone SE zum ersten Mal wieder eine Nummer kleiner. Statt 4,7 (6S) beziehungsweise 5,5 Zoll (6S Plus) orientiert sich das SE an eine der beliebtesten Größen aus früheren Tagen: Wie beim iPhone 5 und dem iPhone 5S setzt Apple erneut auf einen 4-Zoll-Bildschirm. Ab sofort kann das iPhone SE im Apple Online Store vorbestellt werden.

iPhone SE: Apples Mini-iPhone in Bildern

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War die Vorstellung dank der überkochenden Gerüchteküche absehbar, ist der Preis die eigentliche Überraschung. 489 US-Dollar Euro ruft der US-Gigant für das günstigste Modell mit der kleinsten Speichergröße (16 Gigabyte) auf. Eine ? wenn auch nicht ganz so preisgünstige ? Kampfansage an die bedrohlich aufschließende Huawei- und Xiaomi-Konkurrenz aus Fernost. Zum Vergleich: Für die günstigste iPhone-6S-Variante mit 16 Gigabyte verlangt der US-Gigant über 250 Euro (744,95 Euro) mehr! Ärgerlich ist allerdings der Wechselkurs ? denn in den USA liegt das iPhone SE in manchen Staaten unter 400 US-Dollar.

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Technische Daten: Ein kleines 6S

Die Ähnlichkeiten zwischen dem iPhone SE und der früheren 5er-Generation von Apples Premium-Smartphone sind nicht von der Hand zu weisen. Die identische Größe (123,8×58,6×7,6 Millimeter, 113 Gramm) und das altbekannte, eckige Design unterstreichen die auffällig nahe Verwandtschaft zum iPhone 5S. Optisch gibt es quasi keine Unterschiede! Der Vorteil: Alte Hüllen dürften auch dem iPhone SE hervorragend passen. Allerdings ist das im September 2013 veröffentlichte Modell technisch mittlerweile in die Jahre gekommen. So überrascht es kaum, dass Apple stattdessen die Innereien vom iPhone 6S im SE verbaut.

Optisch kaum verändert: Das SE sieht dem iPhone 5S zum Verwechseln ähnlich ? und setzt jetzt auch auf Roségold.

Darunter fällt auch die Haupt- und Frontkamera-Kombination mit 12 und 1,2 Megapixeln, die wie das große Vorbild Videoaufnahmen bis zur modernen 4K-Auflösung (4096×2160 Pixel) erlauben. Für reichlich Tempo sorgt der pfeilschnelle A9-64-Bit-Prozessor samt M9-Bewegungs-Co-Prozessor. WLAN-ac, Bluetooth 4.2 und NFC sind ebenfalls an Bord. Somit beherrscht das neue iPhone auch die hauseigene Bezahlmethode Apple Pay, mehr aber auch nicht. Ein Datenaustausch über die Schnittstelle ist im SE nicht möglich. In Deutschland ist Apple Pay übrigens auch weiterhin nicht verfügbar.

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Kurze Keynote in Cupertino: Innerhalb einer Stunde zeigte Apple die ersten frischen Produkte 2016. COMPUTER BILD fasst die Neuerungen zusammen.

Flüssiges Mini-iPhone im Technik-Check

BILD-Reporter Sven Stein war bei der Präsentation in Cupertino live dabei und hat das neue iPhone seitdem ausführlich getestet. Seine Eindrücke zur Verarbeitung (den kompletten Testbericht lesen Sie hier bei den Kollegen von Bild.de): ?Im Test zeigte sich, dass das iPhone SE mit dem eingebauten A9-Prozessor absolut flüssig arbeitet. Auch rechenintensive Spiele ließen sich problemlos nutzen. Leistungsmessungen bestätigten, dass das iPhone SE auf vergleichbarem Niveau wie das 6S rechnet. Die 12-Megapixel-Kamera des iPhone SE ist zwar etwas anders aufgebaut als die des iPhone 6S (und ragt nicht aus dem Gehäuse heraus!), besteht laut Apple aber aus den gleichen Komponenten. Sie ermöglicht zudem die gleichen Aufnahmemöglichkeiten wie die iPhone-Topmodelle: Videos in 4K-Auflösung, Zeitraffer- und Zeitlupenfilme sowie HDR- und Live-Fotos.

BILD-Reporter Sven Stein mit Apples neuesten Zugängen: iPad Pro und iPhone SE.

Testaufnahmen waren qualitativ nicht von Fotos eines iPhone 6S zu unterscheiden. Die Kamera des iPhone SE gehört somit zu den besten, die derzeit in Smartphones verbaut wird ? einzig das Samsung Galaxy S7 konnte die zuletzt übertreffen. Die Selfie-Kamera des iPhone SE nimmt Bilder lediglich mit 1,2-Megapixel-Auflösung auf. Im Sichtvergleich mit Selfies des iPhone 6S (5 Megapixel) sahen sie trotzdem etwas besser aus. Beim Vergrößern zeigte sich jedoch deutlich die fehlende Detailschärfe. Der Akku des iPhone SE hielt im BILD-Test (Dauerwiederdergabe eines HD-Videos) gut neun Stunden durch. Damit liegt das kleine Apple-Handy gleichauf mit dem iPhone 6S. Bei regelmäßiger Nutzung bedeutete das aber auch: Ohne tägliches Nachladen geht?s nicht.?

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Verarbeitung und Bedienung: Wie Spielzeug

?Es ist wie die Rückkehr eines alten Bekannten: Äußerlich wäre das iPhone SE nicht vom iPhone 5S zu unterscheiden ? hätte ich nicht ein Testgerät in auffälligem Roségold erhalten ? Die kantige Form, das absolut sauber verarbeitete Aluminiumgehäuse und vor allem natürlich das kleine 4-Zoll-Display gleichen dem Modell von 2013. Monatelang habe ich große Geräte mit 5- oder gar 6-Zoll-Touchscreens verwendet. Nun glaube ich, ein Spielzeuggerät in die Hand zu nehmen. Das iPhone SE bietet eine nicht mehr gewohnte Leichtigkeit (113 Gramm). Nach einigen Tagen Benutzung weiß ich die Bequemlichkeit der Ein-Hand-Bedienung zu schätzen, die das kleine Display zurückbringt. Dafür wirkt der Bildschirminhalt plötzlich miniaturisiert. Beim Tippen auf der eingeblendeten Tastatur verfehle ich häufiger den richtigen Buchstaben. Ich vermisse auch die 3-D-Touch-Technologie des Topmodells iPhone 6S, auf die Apple im iPhone SE verzichtet hat. Mir fehlt die schnelle Vorschau in E-Mails, Fotos oder Internetseiten durch ein festes Drücken aufs Display. Aber wer bis jetzt ein kleines 4-Zoll-iPhone benutzt hat, wird die Funktion wohl nicht vermissen, sollte er zum iPhone SE wechseln.?

Apples neueste Telefon-Familie: Der Größenvergleich zwischen iPhone SE (links), iPhone 6S (mitte) und dem großen iPhone 6S Plus (rechts).

Unterschiede zum iPhone 6S: Genauso scharf

Worin unterscheidet sich das geschrumpfte iPhone 6 nun im Vergleich zu den größeren Smartphone-Geschwistern? Im kleinen Neuling ist ein normales Retina-Display mit der vom 5er bekannten Auflösung von 1136×640 Pixeln verbaut. Das entspricht einer scharfen Bildpunktdichte von 326 ppi (Pixels per Inch). Das 5S und auch das 6S kommen auf den gleichen Wert ? das Display des SE ist demnach weder schärfer noch schlechter. Eine Einschränkung gibt es dennoch: Der druckempfindliche Bildschirm mit 3D-Touch-Funktion bleibt den teureren 6S-Modellen vorbehalten. Zudem müssen potenzielle Käufer hier auf die 32- und 128-Gigabyte-Version verzichten ? warum Apple sich im Jahre 2016 überhaupt noch mit 16 Gigabyte befasst, ist zudem völlig unverständlich. Apropos verzichten: Auch im iPhone SE fehlt Apple-typisch ein Speicherkartenfach für micro-SD-Karten. Hier hat das wasserdichte Galaxy S7 von Samsung die Nase vorn! In der folgenden Übersicht sehen Sie die drei kleinen iPhone-Konkurrenten aus eigenem Hause im direkten Duell.

Apple iPhone SE: Dafür steht das SE im Namen

Bis vor Kurzem war der Name des iPhone SE wilden Spekulationen ausgesetzt, unter verschiedensten Namen bekannt: iPhone 5SE, iPhone 6C und auch iPhone 7C waren in der Namens-Verlosung. Am Ende hat sich die Modellbezeichnung SE durchgesetzt. SE steht laut Apple-Chef Phil Schiller für ?Special Edition?. Doch warum wählt Apple ausgerechnet ein beinahe drei Jahre altes Smartphone-Relikt für die Wiedergeburt aus? Genau dieser Frage ist das Preisvergleichs-Portal idealo.de nachgegangen und hat anhand der eigenen Zahlen eine Antwort herausgefunden: Das iPhone 5S ist das zweitbeliebteste iPhone aller Zeiten ? und mit 319 Euro auch das bis zur Präsentation des iPhone SE erschwinglichste. Außerdem würden iPhone-Nutzer derzeit bis zu 446 Euro für ein neues Smartphone ausgeben. Das ist deutlich geringer als der Verkaufspreis eines iPhone 6S ? und auch das iPhone SE ist mit seinen 489 Euro teurer, wenn auch nur geringfügig.

Keynote am 21. März: Das sind die Apple-Neuheiten

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Dennoch zeigt sich: Kunden wünschen sich ein neues 4-Zoll-iPhone mit aktueller Hardware und einem Preis unter 500 Euro. Der Vorstoß von Apple dürfte viele Bestandskunden über einen Neukauf nachdenken lassen ? und vielleicht auch zu einem Umdenken in Teilen der Android-Gemeinde führen. Ein weiterer Grund für die Treue zum iPhone 5S: 4 Zoll sind noch problemlos mit einer Hand bedienbar. Die 4,7 Zoll ? wie beim iPhone 6S ? bereiten dene meisten Nutzer dagegen schon Bedienungs-Schwierigkeiten. Passend dazu: Der Stand-by-Knopf ist wie beim Vorbild wieder auf die Oberseite gewandert, da dieser dort bei einem kleineren Display problemlos mit einer Hand zu erreichen ist. Der Klinken-Anschluss für den Musikgenuss über handelsübliche Kopfhörer bleibt übrigens. Anders als bei den vielen Gerüchten zum iPhone 7, wo der Anschluss womöglich wegfällt, ist das iPhone SE vom Wegfall des wichtigen Anschlusses nicht betroffen.

Schon bald in den Regalen: Das iPhone SE erscheint am 31. März in 110 Ländern, darunter auch in Deutschland.

Apple iPhone SE: Preis und Verfügbarkeit

Der Preis für die 16 Gigabyte-Variante beträgt 489 Euro. In den USA werden ?nur? 399 US-Dollar (umgerechnet 355 Euro) fällig, allerdings kommen da je nach Bundesstaat noch Steuern obendrauf. Damit ist das SE das bislang günstigste iPhone zum Verkaufsstart. Der beginnt am 31. März 2016 in 110 Ländern, darunter auch in Deutschland. Die größere Version mit vervierfachten 64-Gigabyte-Speicher kostet 589 Euro, in den USA 499 US-Dollar (444 Euro). Die Farbpalette bleibt im Vergleich zu den 6S-Modellen gleich: Silber, Spacegrau, Rosé-Gold und Gold. Interessant: Das iPhone 5S ist nicht mehr im Apple-Shop auffindbar. Demzufolge ist das iPhone SE der direkte Ersatz für das 5S, was somit in den Smartphone-Ruhestand geht.

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