München. Die Türkei schickt offenbar ihr unliebsame kurdische Flüchtlinge in die umkämpfte Stadt Kobane in Nordsyrien zurück. Der Stadtverordnete Kobanes, Omar Alush, berichtete dem Nachrichtenmagazin FOCUS: ?An der Grenze begrüßten uns die Türken sehr freundlich. Sie holten uns sogar mit Autos ab und brachten uns in eine Sporthalle in Suruc.? Von dort hätten jedoch nur Kinder und Alte in die türkischen Flüchtlingscamps weiterreisen dürfen. Die übrigen 276 Flüchtlinge aus Kobane seien von den Behörden festgehalten worden.
Der Gouverneur der türkischen Provinz Urfa, Izettin Kücük, sagte FOCUS, diese Flüchtlinge seien ?gefährliche Personen? und deshalb ?unerwünscht?. Die Kommunalverwaltung stellte sie vor die Wahl, in die syrischen Orte Afrin und Qamshili oder in ihre Heimatstadt Kobane zurückzureisen. Zusammen mit 75 Einwohnern kehrte Alush daraufhin nach Kobane zurück. Nach seinen Schätzungen leben dort noch bis zu 10.000 Zivilisten.