(IT-Times) – Amerikas führender Solarinstallateur SolarCity steigt in das Geschäft mit dem Verkauf von Solarmodulen ein. Bislang hatte SolarCity hauptsächlich Module aus China bezogen und diese im Rahmen eines Leasing-Angebots auf die Dächer seiner Kunden geschraubt. Nunmehr will das Unternehmen Solarmodule selbst im großen Stil produzieren und damit die Billig-Konkurrenz aus China preislich unterbieten. SolarCity-Aktien reagieren euphorisch und legen in den vergangenen Tagen um mehr als 35 Prozent zu.
Um in das Geschäft mit dem Verkauf von Solarmodulen einzusteigen, übernimmt SolarCity (Nasdaq: SCTY, WKN: A1J6UM) das Start-up Silevo Solar. Hierfür zahlt SolarCity zunächst 200 Mio. Dollar in Aktien, später sollen nochmals weitere 150 Mio. Dollar in Form von SolarCity-Aktien fließen, wenn Silevo entsprechende Performance-Ziele erreicht.
Hoher Wirkungsgrad, niedrige Kosten
Silevo hat eine vielversprechende Technik (Tunnelbauverbindungsarchitektur) entwickelt, mit der schon heute Wirkungsgrade von 22 Prozent möglich sind. Silveo macht sich dabei die besten Eigenschaften von verschiedenen Materialien zu nutze, um den Wirkungsgrad seiner Triex-Module zu erhöhen. Durch weitere Verbesserungen und Optimierungen sollen in den nächsten Jahren Wirkungsgrade von 24 Prozent bei niedrigen Kosten möglich sein, heißt es bei Silevo.
SolarCity plant Giga-Fabrik in New York
SolarCity will der Technik durch Massenproduktion zum Erfolg verhelfen. Die Module sollen in einer neuen Solarfabrik im US-Bundesstaat New York vom Band laufen. Binnen zwei Jahren will SolarCity Produktionskapazitäten in Höhe von mehr als 1 Gigawatt aufbauen. Die neue Fabrik wäre damit eine der weltweit größten Produktionsfabriken überhaupt.
Ziel sei es zum Kostenführer in der Solartechnik aufzusteigen. Solarstrom soll auch ohne Subventionen in der Produktion günstiger sein als fossile Energieträger wie Kohle oder Gas, so SolarCity Chairman Elon Musk im Blog-Posting. Bei SolarCity geht man davon aus, dass die Nachfrage signifikant steigen wird, wenn die Kosten für Solarsysteme deutlich sinken.
Solarenergie ist die Zukunft
Mithilfe der kostengünstigen Produktion in den USA und Strafzölle auf chinesische Solarmodule will man sich gegen die chinesische Billig-Konkurrenz behaupten. Zudem unterhält Silevo bereits eine kleine 32-Megawatt-Fertigungsanlage in China, die notfalls ebenfalls noch erweitert werden kann.
Insgesamt sieht sich SolarCity trotz Verluste und hoher Zukunftsinvestitionen auf den richtigen Weg. SolarCity CEO Lyndon Rive geht davon aus, dass bis 2040 die Solarenergie die dominierte Energiequelle nicht nur in den USA, sondern weltweit sein wird.
Kurzportrait
Die in San Mateo/Kalifornien ansässige SolarCity wurde in 2006 gegründet und gilt als Spezialist für die Konzeption von Solarsystemen. SolarCity verkauft diese Systeme nicht nur, sondern vermietet diese an Privat- und Geschäftskunden. Das Unternehmen betreute zuletzt Kunden in 14 US-Bundesstaaten. Zum Kundenkreis zählen auch diverse staatliche Einrichtungen wie zum Beispiel die United States Air Force, die US Army, die Marine und die US-Navy. Insgesamt zählt das Unternehmen Walmart, eBay, das US-Militär und mehr als 1.000 andere Organisationen zu seinen Partnern.
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