Vor Schlusstag der British Open – Frustrierter Kaymer in der Wind-Lotterie chancenlos

Gepostet am Jul 19, 2014

Martin Kaymers Traum vom ersten Sieg eines deutschen Golfers bei der ruhmreichen British Open kann frühestens 2015 in St. Andrews in Erfüllung gehen. In diesem Jahr geht für den US-Open-Champion im Royal Liverpool Golf Club nichts mehr. Die 72er Runde vom Samstag brachte den 29-Jährige aus Mettmann nicht weiter nach vorne. Der dritte Major-Sieg ist als 45. außer Reichweite: 17 Schläge beträgt sein Rückstand auf den alles überragenden Spitzenreiter Rory McIlroy aus Nordirland. 

Auch nach der dritten Runde haderte Kaymer noch mit der „Wind-Lotterie“ zu Beginn der Open Championship. „In den letzten vier Jahren war ich bei der British Open immer auf der falschen Seite der Auslosung“, ärgerte sich der zweimalige Ryder-Cup-Sieger. „Es ist schade, wenn das bei so einem großen Turnier passiert.“

Perfektes Golf von Rory McIlroy

Der Wind hatte ihm an den ersten beiden Tagen auf dem Dünen-Kurs an der Nordwestküste Englands übel mitgespielt. Immer wenn es draußen stürmte, musste er auf den Platz. Als es windstill war, war die andere Hälfte der 156 Golfprofis unterwegs. „Da hast du von vornherein schon drei, vier Schläge mehr auf der Score-Karte, obwohl das Turnier noch gar nicht begonnen hat. Aber man muss das akzeptieren und nicht frustriert sein“, sagte Kaymer. Am Sonntag will er aber dennoch „die Fahnen angreifen“ und gutes Golf zeigen.  

Video: Golfprofi Martin Kaymer – Hole-in-One vom Hausdach

Perfektes Golf im Royal Liverpool spielte McIlroy. Der Nordire ist der Top-Favorit auf den Titel bei der 143. British Open. Mit sechs Schlägen Vorsprung geht er in die Schlussrunde des Major-Turniers. „Sechs Schläge sind besser als fünf und sieben wären besser als sechs“, sagte McIlroy mit einem verschmitzten Lächeln nach der Runde. „Ich wollte einfach soweit vorne sein wie möglich.“ Er habe schon einmal sieben Schläge aufgeholt und gewonnen. „Ich weiß also, was alles passieren kann“, sagte der 25 Jahre alte Publikumsliebling vorsichtig.  

Sehr zur Freude der britischen Golf-Fans dominierte McIlroy weiter die mit 5,4 Millionen Pfund (6,8 Millionen Euro) dotierten Open Championship. Mit der 68er Runde und dem Gesamtergebnis von 200 Schlägen hielt er die stark aufspielenden Rickie Fowler (206) aus den USA und den Spanier Sergio Garcia (207) in Schach. Vor allem die beiden Eagles (jeweils zwei Schläge unter Par) auf den Spielbahnen 16 und 18 begeisterten die Fans. Bisher konnte der Golfprofi aus der nordirischen Kleinstadt Holywood zwei Major-Turniere in seiner Karriere gewinnen: 2011 die US Open und ein Jahr später die PGA Championship.  

Frust bei Tiger Woods

Superstar Tiger Woods kehrte nach einer 73 frustriert ins Clubhaus zurück. Platz 58 und 19 Schläge Rückstand auf die Spitze sind auch für den 14-maligen Major-Sieger nur schwer zu verkraften. Wie Kaymer spielt der 38-jährige Kalifornier am Schlusstag der Open nur noch für die Galerie. Für Woods sind die British Open das erste große Turnier nach seiner Rückenoperation vor knapp vier Monaten.  

Das vom Wetterdienst angekündigte Unwetter über dem Dünenplatz an der Küste blieb am Samstag zum Glück aus. Dennoch sorgte die Warnung für ein Novum bei der British Open. Zum ersten Mal in der 143-jährigen Geschichte des traditionsreichen Turniers starteten die Profis von zwei Spielbahnen aus in Dreier-Flights in die dritte Runde. 

Video: Martin Kaymer gelingt spektakuläres Hole-in-one

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