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Android ist kostenlos ? sowohl für die Hersteller von Smartphones und Tablets als auch für die Nutzer. Allerdings ist das kein Samaritertum seitens Google, sondern Kalkül. Das Gratis-Betriebssystem soll eine möglichst hohe Verbreitung erlangen, die Entwicklungskosten holt sich Google mit Werbung beziehungsweise mit dem Sammeln von Nutzerdaten wieder.
Teil dieses Refinanzierungsplans ist es, dass die Hardware-Hersteller eine bestimmte Zahl von Google-Diensten auf den Smartphones vorinstallieren müssen. Und genau diese Zahl hat der Internet-Gigant laut TheInformation nun von neun Stück auf 20 Anwendungen nach oben geschraubt. Diese müssen sich zudem prominent platziert in einem Ordner auf dem ersten Homescreen des Mobiltelefons wiederfinden ? schließlich sollen die Anwender ja die Google-Dienste nutzen und nicht etwa konkurrierende Apps.
Apropos Konkurrenz: Google fährt kräftig die Ellenbogen aus. Wie der GoogleWatchBlog schreibt, muss bei den Smartphones die Chrome-Engine zum Webseiten-Rendering genutzt werden, Eigenentwicklungen der Hersteller sind tabu. Weiterhin ist auch Konkurrenz bei der Sprachsteuerung verboten ? und Samsungs S Voice entschwindet in die ewigen Jagdgründe. Auch, wenn das kein großer Verlust für die Menschheit ist.
Wer sich als Hersteller nicht an diese Richtlinien hält, bekommt keine Google-Zertifizierung ? und darf damit unter anderem nicht den App-Marktplatz Play Store auf dem Smartphone installieren. Wer wie Amazon eine eigene Alternative anzubieten hat, dürfte sich nicht weiter daran stören. Aber Hersteller wie Samsung, HTC & Co. werden sich das kaum leisten und brav spuren.
Ob Google wegen seiner restriktiven Android-Politik nicht einmal mal richtig Ärger mit den Kartellwächtern bekommt? Erste dunkle Wolken ziehen bereits am Horizont auf. Man erinnere sich nur daran, wie Microsoft wegen des Internet Explorers abgewatscht wurde.
Quelle: 9to5Google (via)
Permalink: http://techstage.de/-2404892
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