(Bild: Epic Games)
Von technischer Seite gibt es neuerdings Volumetric Fog und FTT Bloom sowie die vollständige Unterstützung für die Nintendo Switch. Web-Entwickler finden eine Toolchain zum Erstellen von WebAssembly-Anwendungen.
Epic Games hat Version 4.16 der Unreal Engine veröffentlicht. Unter anderem ist damit die mit der im Februar veröffentlichten Vorgängerversion im Februar erstmals eingeführte Entwicklung für Nintendos jüngste Konsole Switch vollständig bereit für den produktiven Einsatz. Auf Microsofts XBox One ist neuerdings DirectX 12 der Standard-Renderer.
Zu den inhaltlichen Neuerungen gehört unter anderem der sogenannte Volumetric Fog, mit dem Entwickler Wolken oder Rauch durch unterschiedliche Massendichte einen Tiefeneindruck mitgeben können. Eine beliebige Zahl von Lichtquellen kann den Nebel beeinflussen und Schatteneffekte hervorrufen, wenn „Cast Volumetric Shadow“ aktiviert ist.
Neu ist zudem die Einführung von „FFT Convolution Bloom“-Effekten, die für realistischere Effekte beim Überstrahlen sorgen sollen und als Ergebnis sternenartige Glanzlichter oder diffus glänzende Bereiche liefern können. Aufgrund des hohen Rechenaufwands ist der Effekt auf den Einsatz mit High-End-Hardware und damit eher für vorberechnete Sequenzen ausgelegt, während bei normalen Spielen weiterhin der normale Bloom-Effekt zum Einsatz kommen sollte.
Virtual Reality aus Entwicklersicht
Die Unreal Engine bringt in der aktuellen Version einige Ergänzung zum Erstellen und Verwalten von VR-Inhalten (Virtual Reality), darunter eine angepasste Benutzeroberfläche für Entwickler und Designer. Die VR Mode UI verwendet ein Radialmenü, das alle Editorfunktionen bereitstellt.
Auch die Teleportfunktion haben die Macher erweitert, sodass Entwickler nicht nur direkt an eine Position springen, sondern dabei direkt die Größe so anpassen können. Dann können sie das Geschehen in derselben Darstellung sehen wie die Spieler. Physics Actors für die Spielephysik lassen sich nun im VR-Mode simulieren, und der Sequencer zum Erstellen cinematischer Sequenzen ist in der VR-Ansicht verfügbar.
Das Radialmenü für den VR-Modus bietet den Zugang zu den Editorfunktionen.
Bild: Epic Games
WebAssembly mit Emscripten
Dank der Integration der jüngsten Emscripten-Toolchain 1.37.9 von Mozilla lassen sich mit der Unreal Engine nun auch WebAssembly-Anwendungen erstellen (wasm). Der Ansatz zur clientseitigen Browserprogrammierung über ein Binärformat, der vor allem für Spiele und Multimediaanwendungen gedacht ist, gilt seit März als ausgereift und hat inzwischen in den großen Browsern Einzug gehalten. Die WASM-Funktion gilt derzeit aber noch als Early-Access-Feature.
Darüber hinaus gibt es einige Verbesserungen für die Performance. Laut den Release Notes soll der Garbage Collector mehr als doppelt so schnell arbeiten. Auch das Rendering von Nutzerschnittstellen haben die Macher offensichtlich insbesondere mit Blick auf mobile Geräte deutlich verbessert.
Die gesamte Liste der insgesamt 160 Neuerungen und Verbesserungen lassen sich den offiziellen Release Notes entnehmen, darunter auch zum Zusammenspiel mit den SDKs der einzelnen Plattformen. So arbeitet die Unreal Engine 4.16 unter anderem nicht mehr mit Visual Studio 2013 zusammen, sondern nur noch mit den Versionen 2015 und 2017 von Microsofts Entwicklungsumgebung. (rme)