MONTABAUR (IT-Times) – Der Internet-Provider United Internet sieht sich einem starken internationalen Wettbewerb ausgesetzt. Das Unternehmen reagiert darauf mit Investitionen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. So will man in neuen Märkten wie Mobile Web und Cloud Computing stärker Fuß fassen. Zudem kann man sich im Zuge der NSA-Affäre mit relativ sicheren E-Mail-Diensten in Deutschland gegenüber Wettbewerbern wie Google positionieren. Insgesamt will sich das Unternehmen durch Investitionen und Zukäufe in Position bringen. Das soll das Unternehmen langfristig zu Wachstum und Erfolg führen; kann kurzfristig allerdings das Ergebnis belasten.
Internationales Investment
Um sich im Wettbewerb noch stärker behaupten zu können, wurde jüngst der spanische Cloud Computing- und Webhosting-Spezialist Arsys übernommen. Die Transaktion wird dabei von 1&1 Internet, einer Tochtergesellschaft von United Internet, durchgeführt. Bei Arsys Internet handelt es sich um einen spanischen Anbieter von Cloud Computing- und Webhosting-Lösungen mit 290 Mitarbeitern und rund 150.000 Kunden. Das Unternehmen erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von etwa 40 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 15 Mio. Euro. Arsys soll trotz der 140 Mio. Euro schweren Übernahme durch 1&1 Internet weiterhin eigenständig und unter der Führung des aktuellen Managements tätig sein. Die United Internet AG (WKN: 508903) sichert sich damit neben 1&1 einen weiteren Vertriebskanal im Internetbereich in Spanien. Der Preis für die Akquisition wird in bar beglichen und die Akquisition damit direkt abgeschlossen.
Zukauf im Domain-Marketing
Zudem kaufte man jüngst über die United Internet Ventures AG die von den Sedo-Gründern gehaltenen 4.461.379 Aktien an der Sedo Holding AG. Der Kaufpreis lag bei 2,60 Euro je Aktie. Damit hat United Internet den Anteil an der Sedo Holding AG auf 96,05 Prozent erhöht. Ziel von United Internet ist es, „die von der Sedo Holding AG betriebenen Geschäftsfelder Affiliate-Marketing und Domain-Marketing stärker in die strategische Weiterentwicklung der United Internet Gruppe einzubinden“. Die noch verbliebenen Aktionäre der Sedo Holding AG sollen eine Zwangsabfindung erhalten. Noch vor einem Jahr hatte der Bereich die Bilanz von United Internet verhagelt: Das Geschäft mit Werbung auf ungenutzten Internetseiten lief lange nicht so gut wie erwartet: Abschreibungen in Höhe von 46,3 Mio. Euro waren die Folge und belasteten das Ergebnis von United Internet.
Im laufenden Geschäftsjahr ist man indes in der Spur: Das Wachstumstempo bleibt hoch, das Gewinnwachstum nahm zuletzt an Fahrt auf und die Jahresprognose wurde jüngst noch einmal bestätigt. Die bislang getätigten und eventuell noch zu erwartenden Übernahmen können das Ergebnis des Unternehmens allerdings noch belasten.
Neue Domain-Endungen für das Neugeschäft
Einen Ansturm nach neuen Domain-Anfragen erhofft man sich bei der United Internet durch die Auflockerung bei den Domain-Endungen. So kann man fortan auch Domains beantragen, die nicht nur beispielsweise auf .de, .com oder .org enden sondern auch auf .hamburg, .berlin oder .hotel. Durch diese vielfältigen neuen Möglichkeiten ergeben sich auch viele neue Anfragen nach bestimmten Domains, die durch United Internet vergeben werden.
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