Tafel statt Geschwafel: Der Nationalrat ist jetzt tubelisicher

Gepostet am Sep 18, 2014

Seit kurzem steht eine Anzeigetafel im Nationalratssaal. Als Hilfe für Nationalräte, die oftmals keine Ahnung haben, welches Geschäft gerade behandelt wird.

Es komme immer wieder vor, sagte FDP-Nationalrat Andrea Caroni vor bald zwei Jahren, dass man als Ratsmitglied die laufende Debatte nicht hautnah mitverfolgen könne. So würden etwa Gespräche in der Wandelhalle mit Lobbyisten, Politikern anderer Parteien oder Journalisten auf der Tagesordnung stehen.

Werde man dann zur Abstimmung in den Saal zurückbeordert, falle die Orientierung schwer, man müsse sich auf Angaben der Kollegen verlassen. Das führe mitunter zu verfälschten Abstimmungsresultaten, so Caroni ? und verfasste einen Brief zuhanden der Parlamentsdienste.

Der Titel und die Nummer des aktuellen Ratsgeschäfts sollen dauerhaft auf den grossen Anzeigetafeln eingeblendet sein, forderte er.

Auch für die Zuschauer auf der Tribüne ? oftmals Schulklassen ? wäre damit klarer, über was gesprochen wird.

Seit der laufenden Herbstsession wird Caronis Wunsch nun erfüllt. Erstmals als Testlauf wird das aktuelle Geschäft auf dem Monitor angezeigt.

Während der gesamten dreiwöchigen Herbstsession testen die Parlamentsdienste nun das System ? dies erfolge in Absprache mit dem Ratspräsident und nach Information des Ratsbüros, sagt Mark Stucki, der Chef der Parlamentsdienste

Die Reaktionen seine «bisher durchwegs positiv». Die Chancen für eine definitive Einführung stehen also gut. Dann dürften auch gestresste Politiker künftig auf den richtigen Knopf drücken. (nme/vuc)

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