T-Systems verlagert Clouddienste auf neue Plattform

Gepostet am Nov 30, 2013

Die Telekom-Tochter T-Systems betreibt künftig alle Cloud-Angebote auf einer einzigen Plattform. Über die neue Dynamic Cloud Platform (DCP) bekämen Kunden einen einheitlichen Zugriff auf alle Dienste, etwa Infrastructure as a Service, Collaboration as a Service oder Software as a Service, gibt das Unternehmen bekannt. Die neue Plattform, die zunächst in München in Betrieb geht, habe für Kunden den Vorteil, dass sie „grenzenlos skalierbar ist“, verkündet die Firma vollmundig.

Als eher handfesten Vorteil für Kunden führt T-System auf, dass die neue Cloud-Plattform beispielsweise bei Umzügen auf andere Systeme keine Ausfallzeiten mehr aufnötigt. Die neue Cloud-Landschaft bringe zudem verbesserte Service Levels, da bei Wartungsarbeiten oder selbst bei Updates zentraler Komponenten der Betrieb weiterlaufen könne. Techniker könnten einzelne Elemente ohne Service-Unterbrechungen zur Wartung herauslösen, das neue System leite den Verkehr selbstständig wie erforderlich um. Zudem lasse sich die Plattform auf weitere Rechenzentren ausdehnen. Da T-Systems die Kundensysteme unabhängig vom Cloud-Modell jetzt auf einer physikalischen Plattform hostet, können sie die Arbeitsprozesse und Daten zwischen den bisher getrennten Cloud-Services austauschen. Dafür können Kunden selbst Regeln definieren, welche Interaktionen zulässig sind.

T-Systems will nun in enger Abstimmung mit seinen Kunden die bisher auf mehrere Cloud-Plattformen verteilten Systeme Schritt für Schritt auf die neue Umgebung migrieren. Neue Cloud-Dienste will die Firma künftig ausschließlich auf DCP aufsetzen.

10 Gigabit statt 1 GBit

Die DCP ist komplett IPv6-fähig. So sind unter anderem sowohl IPv4-über-IPv6-Tunnel als auch IPv6-über-IPv4-Tunnel möglich. Anstelle der 1-GBit-Infrastruktur hat T-Systems der DCP eine redundante 10-GbE-Glasfaserverbindung spendiert (Gigabit Ethernet). Um die Verfügbarkeit der Systeme sicherzustellen, sind alle DCP-Standorte im Twincore-Prinzip aufgebaut; Backups seien also immer in einem zweiten Rechenzentrum hinterlegt, heißt es. Fallen einzelne Basissysteme aus, übernehmen andere Systeme automatisch die Arbeit.

Für den Aufbau der Plattform hat T-Systems mit dem Netzwerkzulieferer Cisco zusammengearbeitet. „Was etwa den Datenschutz angeht, können wir die einzelnen Arbeitsprozesse für jeden Kunden klassifizieren. Die Plattform erkennt dann automatisch, in welchem Rechenzentrum der Prozess ablaufen darf. Möchte ein Kunde also kritische Daten ausschließlich in der EU verarbeiten, findet die Verarbeitung auch ausschließlich in unseren europäischen Rechenzentren statt, oder auch nur in Deutschland“, erklärt Ferri Abolhassan, Geschäftsführer und Produktionschef von T-Systems. T-Systems plant, weitere DCP-basierte Rechenzentren noch in diesem Jahr in Houston (USA) und Frankfurt in Betrieb zu nehmen. Bei Bedarf sollen später in Magdeburg sowie ein weiteres Rechenzentrum im asiatisch-pazifischen Raum folgen. (dz)

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