Der 1. Spieltag der neuen Saison in der Fußball Bundesliga ist Geschichte. Zum ersten Mal seit langer Zeit besaß der Pay-TV-Sender Sky wieder so etwas wie pure Exklusivität in den Stadien. Denn mit Beginn der neuen Spielzeit ist auch der mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) ausgehandelte TV-Vertrag in Kraft getreten, der gleichzeitig das Ende der in den zurückliegenden Jahren parallel laufenden Produktion des Telekom-Formats Liga Total bedeutete. Sky-Chef Brian Sullivan wird all das mit einer gesunden Portion Genugtuung beobachtet haben. Einen Grund, sich zurückzulehnen sieht der Manager aber nicht. Im Gegenteil.
Mehr Kunden, bitte!
Sky-Chef Sullivan hat in Deutschland noch viel vor.
Bild: Sky
Gegenüber dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe) sagte Sullivan: „Ich sehe keinen Grund, warum wir in der Zukunft nicht signifikant mehr Haushalte erreichen sollten.“ Und weiter: „Trotz unseres beschleunigten Wachstums besitzt nicht einmal jeder zehnte deutsche Haushalt ein Sky-Abo.“ Das soll sich in den nächsten Monaten und Jahren nach Vorstellungen des Pay-TV-Machers ändern. Denn: Je größer Sky werde, desto schneller werde der Sender auch wachsen. Deswegen sei es nicht unrealistisch, dass mittelfristig vier oder sogar fünf Millionen Haushalte ein Abonnement von Sky nutzen. Aktuell liegt die Kundenzahl bei 3,45 Millionen und im zweiten Quartal kamen netto 47.100 neue Kunden hinzu.
Zwar zahlt jeder Sky-Kunde im Durchschnitt 34 Euro monatlich, es muss aber abgewartet werden, wie sich die Zahlungsmoral der Abonnenten in den kommenden Monaten möglicherweise ändern wird. Sky hatte unter anderem angekündigt, das beliebte Produkt Sky Go nur noch dann anzubieten, wenn im Gegenzug seitens der Kunden auf etwaige Rabatte verzichtet wird. Mit anderen Worten: Wer beispielsweise das komplette Sky-Programm zu einem ermäßigten Preis von knapp 35 Euro bezieht, erhält in Zukunft keine Möglichkeit mehr, es zu nutzen. Wird hingegen der volle Preis von bis zu 66,90 Euro monatlich gezahlt, ist auch Sky Go inklusive. Eine Preispolitik, die in einschlägigen Internetforen schon für reichlich Diskussionsstoff sorgte. Viele User berichten dort, ihr Abo in einem solchen Fall nicht verlängern zu wollen.
Sullivan verteidigt neue Gastro-Gebühren
Gegenüber dem „Handelsblatt“ bezog Sullivan darüber hinaus Stellung zu den klagenden Worten zahlreicher Kneipenwirte, die für ihr Abonnement neuerdings in vielen Fällen ebenfalls stärker zur Kasse gebeten werden. „Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass viele Wirte durch unsere Übertragungen sehr viel Umsatz machen. Wir hatten geraume Zeit ein Preismodell, das sich langfristig nicht für uns ausgezahlt hat.“ Insbesondere in Städten, in denen Bundesliga-Vereine und große Wirtschaftsunternehmen zu finden sind, zahlen Wirte für ihre neuen TV-Lizenzen deutlich mehr. Sullivan meint, dass es auch mit den neuen Preisen für die meisten Gastwirte ein lohnendes Geschäft sei, das Sky-Programm zu zeigen. Die Kosten für ein Jahresabo seien oft bereits nach etwa zehn übertragenen Spielen wieder eingefahren. „Wir sind einer der größten Umsatztreiber für die Gastwirte, verlangen aber nur einen Bruchteil dieses Umsatzes von ihnen.“
Finanziell erwartet Sullivan für das laufende Jahr einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA). Danach soll das EBITDA weiter kräftig wachsen. Der Kurs der Sky-Aktie kennt unterdessen nur eine Richtung: nach oben. Nachdem das Papier vor drei Jahren noch weniger als einen Euro kostete, lag der Kurs am Montag zeitweilig schon bei 6,74 Euro.
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