Samsung verliert an Fahrt – 2014 wird Jahr der Herausforderungen

Gepostet am Jan 10, 2014

(IT-Times) – Der koreanische Hersteller Samsung Electronics und dessen Aktien gerieten zuletzt kräftig unter die Räder, nachdem das Unternehmen mit einem verhaltenen Ausblick auf das vergangene vierte Quartal 2013 enttäuschte. Der operative Gewinn wird voraussichtlich um 16 bis 20 Prozent gegenüber dem Vorquartal auf 8,1 bis 8,5 Billionen Won sinken – trotz des lukrativen Weihnachtsgeschäfts.

Damit bleibt Samsung Electronics (WKN: 881823) hinter den optimistischen Schätzungen der Wall Street Analysten zurück, die zuvor mit einem operativen Profit von 9,65 Billionen Won gerechnet haben, so das Wall Street Journal. Treibende Kraft hinter dem Umsatz- und Ergebniswachstum der letzten Jahre war das Smartphone-Geschäft.

Smartphone-Zug verliert an Fahrt – Wettbewerb nimmt zu
Laut Gartner hat Samsung allein im dritten Quartal mehr als 80 Millionen Smartphone zur Auslieferung gebracht. In 2014 dürfte der weltweite Smartphone-Absatz die Marke von 1,1 Milliarden Einheiten überschreiten.

Eigentlich gute Aussichten für Samsung, allerdings dürfte es für den koreanischen Hersteller zunehmend schwieriger werden, den Wachstumskurs zu halten. Der Grund: Die westlichen Smartphone-Märkte sind zunehmend gesättigt und der Wettbewerb nimmt zu. In den USA werden in 2017 bereits 80 Prozent der Mobilfunknutzer ein Smartphone besitzen, prophezeien die Analysten aus dem Hause eMarketer. Das Wachstum wird in den nächsten Jahren daher in erster Linie aus Schwellenländern kommen, in denen die Marktdurchdringung mit Smartphones noch nicht so hoch ist. Der Nachteil: In diesen Märkten sind oft geringere Verkaufspreise zu erzielen, womit auch die Gewinnmargen für die Hersteller niedriger sind.

Samsung-Rivale Apple macht in China Druck
Dies könnte insbesondere Samsung Electronics treffen. Zwar verkauft Samsung seit sieben Jahren Smartphones über Chinas führenden Mobilfunknetzbetreiber China Mobile, allerdings hat Chinas Marktführer jüngst auch ein Kooperationsabkommen mit dem großen Samsung-Rivalen Apple geschlossen. Zudem erwarten Industriebeobachter, dass auch Apple in diesem Jahr ein iPhone mit einem größeren Displays auf den Markt bringen wird. Analysten wie aus dem Hause BNP Paribas rechnen daher damit, dass dieser Schachzug von Apple den Absatz von Samsungs Galaxy S und Note-Reihe negativ beeinträchtigen wird.

Die Geräteklasse mit großen Displays hatte bislang Samsung weitgehend alleine besetzt, nunmehr ziehen immer Android-Hersteller aus dem asiatischen Raum nach. Marktbeobachter rechnen damit, dass die Nachfrage nach Samsungs aktuellem Flagschiff Galaxy S4 zumindest im ersten Quartal 2014 eher rückläufig sein wird, während die Märkte den Nachfolger Galaxy S5 für April erwarten.

Das Galaxy S5 dürfte dann auch wohl eines der wichtigsten Produktneueinführungen für Samsung in diesem Jahr werden. Aber auch der Smartwatch-Markt dürfte für Samsung als ?Early Mover? noch Chancen bereithalten, zumal Apple bislang mit einem Produkt auf sich warten lässt. Hier können die Koreaner mit der richtigen Strategie eine Vorreiterrolle übernehmen, dürfen aber auch andere Wachstumsmärkte wie Smart TVs nicht außer Acht lassen.

Kurzportrait

Die im Jahre 1969 in Daegu gegründete Samsung Electronics ist nicht nur der größte Elektronikkonzern Südkoreas, sondern auch weltweit die Nummer eins, wenn es um Elektronikprodukte für Privatkunden geht. Zudem ist Samsung inzwischen auch der weltgrößte Smartphone-Hersteller.

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