Keine Angst vor dem Heldentod: Die härtesten Spiele für Mobile-Gamer

Gepostet am Jul 16, 2014

Die härtesten Spiele für Mobile-Gamer

Keine Angst vor dem Heldentod

15.07.2014, 14:32 Uhr | (jr / ams), Richard Löwenstein

Keine Angst vor dem Heldentod: Die härtesten Spiele für Mobile-Gamer. Die härtesten Mobile Games (Quelle: Medienagentur plassma)

Die härtesten Mobile Games (Quelle: Medienagentur plassma)

Wahre Herausforderung gesucht? Wir würden Flappy Bird empfehlen, wäre der Reflextest nicht seit Monaten aus den Shops von Google Play und iTunes App Store verschwunden. Was also tun, wenn man Kombinationsgabe und Reaktionsschnelligkeit ernsthaft auf die Probe stellen möchte? Vielleicht „Temple Run 2“ laden – oder eines der vielen anderen Games für iPhone, iPad und Android, die mit Game-Over-Nachrichten um sich werfen und haarscharf auf der Grenze zwischen Lust und Frust balancieren. Welche Spiele trennen die Harten von den Zarten: T-Online Spiele hat’s geprüft.

Die härtesten Mobile Games: Impossible Game (Quelle: FlukeDude)

Die härtesten Mobile Games

Flappy Bird: Millionenfacher Vogeltod

Warum laden sich Millionen Menschen ein Videospiel auf ihr Mobiltelefon, das ihnen alle paar Sekunden ein Game Over entgegenwirft? Denn Flappy Bird tut genau das. Es hält dem Spieler in minimalen Zeitabständen einen abstürzenden Vogel als Symbol seines Versagens vor Augen. Wie viele iPhones wurden wohl schon in die Ecke gepfeffert wegen Flappy Bird? Dabei wollte Nguyen Ha Dong, der vietnamesische Autor, doch einfach nur ein Spiel programmieren. Er hatte das Original für iPhone und iPad im Mai 2013 flügge gemacht, mit denkbar simplem Gameplay. Der Spieler hält einen bunten Flattervogel durch Antippen des Touchscreen in der Luft und bewahrt ihn vor Kontakt mit Hindernissen. Im Scheiternsfall schmiert der Vogel ab. Endless Runner – oder in diesem Fall: Endless Flyer – dieser Art gab und gibt es Hunderte.

50 Millionen mal Lust auf Frust

Einzige Besonderheit von Flappy Bird ist der absurd hohe Schwierigkeitsgrad. Der Ungeübte wird binnen eines Augenzwinkerns das erste Hindernis berühren und scheitern. Es folgt eine niemals enden wollender Reigen aus Versuch und Scheitern, Versuch und Scheitern. Trotzdem entwickelte sich Flappy Bird ab Anfang 2014 zum Senkrechtstarter in den iTunes-Charts. Die nachgelegte Umsetzung für Android schoss den Vogel ab: Über 50 Millionen Installationen binnen weniger Tage sagt man Flappy Bird nach. Im Februar 2014 wurde dem Autor alles zu viel. Nguyen Ha Dong wählte den Notausgang und nahm Flappy Bird vorläufig offline. Ab August soll das Spiel wieder erhältlich sein, dann mit neuem Mehrspieler-Modus. Von einer Senkung des Schwierigkeitsgrades ist keine Rede. Wer die Schonfrist nutzen und sich auf neuerliche Frustkaskaden vorbereiten möchte, übt am besten jetzt.

Permadeath: Der endgültige Tod

Als Einstiegsdroge in die schonungslose Welt der beinharten Videospiele eignet sich beispielsweise das Action-Rollenspiel Wayward Souls. Hier pirscht ein kleiner Held mit Schwert durch düstere Dungeons. Er meuchelt finsteres Getier und wehe er passt nicht auf – bei jedem Feindkontakt droht der Permadeath. Das heißt: Kein Continue federt die Schmach ab, kein Rücksetzpunkt verkürzt den Marsch zurück in erreichtes Gebiet. Wenn der Held stirbt, ist sein Leben verwirkt. Zurück an den Anfang, marsch marsch. Typen wie der aus Wayward Souls sind halt aus anderem Holz geschnitzt als ein Master-Chief oder die Weicheier aus „Call of Duty: Modern Warfare“. Der Krieger aus Wayward Souls kann nicht einfach Energiereserven regenerieren, indem er sich in Deckung begibt, sondern er stirbt auf dem Feld. Game Over, aus die Maus, zurück an den Ausgangspunkt.

Kein Rückspulen, keine Continues

Die Renaissance des gehobenen Schwierigkeitsgrades weckt Erinnerungen an Videospiele in den 80er- und 90er-Jahren. Wer bei der Rennsimulation Formula One Grand Prix von 1992 nach einem Fahrfehler seinen Boliden in die Leitplanke stopfte, der verlor halt alle Siegchancen. Niemand konnte sein Unvermögen per Rückspulfunktion ausradieren wie heute die Piloten eines Race Driver Grid oder Forza Motorsport 5. Sie machen Fehler ungeschehen und kreuzen selbst nach vielfachen Verbremsern auf Platz Eins die Ziellinie. Aber ob sie sich tatsächlich als Sieger fühlen, das steht auf einem anderen Blatt. Es hat schon seinen Grund, warum so viele Gamer die härtere Gangart ehrlicher Videospiele bevorzugen. Das hat nichts mit sadistischen Neigungen zu tun, sondern mit Glückserfahrungen.

Fazit: Der Wert der Herausforderung

Hartgesottene Gamer fühlen sich erst dann richtig gut unterhalten, wenn sie unter Druck geraten und diesem Druck nicht nur standhalten, sondern ihn besiegen. Wer sich beispielsweise dem Endless Runner Temple Run 2 anvertraut und den Höhlen-Fluchtlauf eine nennenswerte Zeit überleben oder gar die Nordseite des Highscore-Tableaus erobern möchte, der muss sein Timing und sein Reaktionsvermögen ernsthaft schulen. Software wie Temple Run 2 spornt zum sportlichen Wettbewerb an. Sie belohnt jene, die ihre Fähigkeiten trainieren. Wer aus Fehlern lernt, seinen Verstand schärft und das Timing perfektioniert, der kann den Endgegner besiegen, die Zielflagge erreichen, die Mitspieler schlagen. Irgendwann folgt auf den Versuch kein Scheitern mehr, sondern der Triumph: Was für ein wundervolles Hochgefühl, wenn man der Herausforderung schließlich doch den Zahn zieht. Gar nicht zu vergleichen mit dem vollautomatisch inszenierten und daher schnell vergessenen Sieg in so manch aktueller Videospiel-Produktion.

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