Gegensätzlicher könnten die Szenen nicht sein. Während Hunderte von Trauernden in der Kirche Rupperswil der Mordopfer gedachten, waren draussen etliche zivile und uniformierte Polizisten unterwegs.
Doch wonach suchten die Kantonspolizisten vor der Kirche? BLICK weiss: nach Hinweisen zur Täterschaft! Denn: Von Passanten unbemerkt, schauten sich zivile Beamte jedes parkierte Auto an und gaben die Kennzeichen an Kollegen durch.
Das heisst: Jeder, der irgendwie in einer Beziehung zu den Opfern stand, interessiert die Ermittler nach wie vor ? und wird überprüft. Sogar Passanten, die sich auffällig benahmen, wurden kontrolliert.
Bedeutet diese Polizeiaktion auch, dass es noch keine Spur zur Täterschaft gibt?
Ein besonderes Augenmerk dürften die Beamten rund ums Kirchenareal dabei auf alle hellen Kleinwagen geworfen haben. Denn ein solcher wurde am 21. Dezember im Quartier gesehen, wo die Tat geschah.
Dass sich Killer an Gedenkfeiern ihrer Opfer getrauen, kommt durchaus vor. In Deutschland wurde so etwa 2004 ein Mord an einer Taxifahrerin (39) in Quakenbrück aufgeklärt. Der Polizei fiel an der Beerdigung auf, dass deren Sohn (20), der zuvor nicht in Verdacht war, einem Phantombild des Täters glich. Er wurde während der Trauerfeier verhaftet und gestand.
Dazu kam es gestern nicht. Aber ein junger Mann fiel auch beim Abschied in Rupperswil auf: M. M.* (19), der Sohn des Freundes von Opfer Carla Schauer. Er zeigte sich locker, lachte oft. Obwohl vier Menschen sterben mussten, die er wohl alle gekannt hatte. Zudem wurde M. M. die ganze Zeit diskret von zivilen Fahndern begleitet, auch in der Kirche. Polizeischutz? Oder wurde er observiert? Als BLICK M. M. nach der Trauerfeier ansprach, wollte er nichts sagen.
Aktualisiert vor 24 Minuten