Der Gotthard-Zoff in der CVP spitzt sich zu. Jetzt fallen die Urner ihrer eigenen Bundesrätin in den Rücken.
Das wichtigste sachpolitische Geschäft der nächsten Monaten ist die Abstimmung über die zweite Röhre des Gotthard-Strassentunnels. Im Februar entscheidet das Stimmvolk.
Kürzlich eröffnete Verkehrsministerin Doris Leuthard den Abstimmungskampf. Sie verspricht sich durch das neue Loch mehr Sicherheit und eine durchgehende Erreichbarkeit des Tessins. Denn der bestehende Tunnel muss bald saniert werden ? wird er gesperrt, soll die neue Röhre offen sein.
Seit Monaten ärgert sich die CVP-Spitze über Abweichler in ihren Reihen. Die Zürcher Nationalrätinnen Kathy Riklin und Barbara Schmid-Federer etwa können dem Projekt nicht viel abgewinnen.
Nun verschlimmert sich die Situation für Leuthard noch weiter. Ausgerechnet die Kantonalpartei im Kanton Uri, wo der Bau stattfinden würde, versagt der eigenen Bundesrätin den Support.
Gestern Abend führte sie an der Parteiversammlung eine emotionale Debatte ? mit dem besseren Ende für die Tunnelgegner. Sie siegten mit 115 zu 55 Stimmen deutlich. Ihr Hauptargument: Auf Dauer werde der neue Tunnel kaum nur einspurig geführt werden können. Konkret: Die Gegner haben Angst vor mehr Verkehr im Tal.
Gemäss «srf.ch« meinte die Parteipräsidentin der Urner CVP, Christine Widmer, zum Schluss: «Nicht alle gehen zufrieden nach Hause. Steht trotzdem hinter unserer Partei. Bei uns haben verschiedene Meinungen Platz.» (vuc)