Peinlich
Apples Pannenserie reißt nicht ab ? immer neue Fehler in iOS 7
04.10.2013, 15:51 Uhr | Sebastian Weber
Seit dem Update tauchen immer wieder Fehler und Sicherheitsmägel an iOS7 auf. Apple bessert so gut es geht nach. (Quelle: T-Online/Philipp Szyza/imago)
Apples mobiles Betriebssystem iOS 7 hat bereits kurz nach seiner Veröffentlichung Mitte September durch Sicherheitsmängel und Funktionsstörungen für Unmut gesorgt. Ein System-Update von Apple konnte die schwersten Fehler schnell beheben. Doch es tauchen ständig neue Probleme auf. Wir sagen, wo es bei iOS 7 und iPhone 5s hakt und wie sich die Macken zumindest teilweise beheben lassen.
Mit der Funktion „Find my iPhone“ können Anwender ihr Apple-Smartphone oder -Tablet über das Internet orten und sperren lassen. Im Falle eines Diebstahls besteht so eine Chance das Geräte wiederzubekommen ? mithilfe der Sperre kann der Besitzer aber zumindest seine persönlichen Daten schützen.
Kein Internet, kein Diebstahlschutz
Doch Apples Fernsperre lässt sich ganz einfach aushebeln, wie deutsche Forscher der Sicherheitsfirma Security Research Labs behaupten. Der Dieb müsse lediglich verhindern, dass sich das gestohlene iPhone oder iPad mit dem Internet verbinden kann, berichten die Forscher. Einen Beweis für die Sicherheitslücke blieben die Experten aber bisher schuldig.
Ist das Smartphone weg, schützt auch der Fingerabdrucksensor der iPhone 5s nicht zuverlässig vor Identitätsdiebstahl. Bereits wenige Tage nach dem Marktstart des neuen iPhone konnte der Chaos Computer Club die Funktion überlisten.
Sobald der Verbrecher diese Schritte ausgeführt hat, kann er das Smartphone so manipulieren, dass es nicht mehr deaktiviert werden kann. Im schlimmsten Fall stehen ihm auch alle Kontakte, E-Mail-Adressen oder Benutzerkonten von sozialen Netzwerken offen, inklusive der Möglichkeit, deren Nutzerdaten möglicherweise nach eigenen Wünschen zu ändern.
Siri hört auch auf Kriminelle
Auch Siri sorgt für Ärger. Selbst mit einem gesperrten iPhone, erlaubt es der Spracherkennungsdienst, dass Anrufe ausgeführt werden. Über die FaceTime-Funktion und mit ein wenig Geschick, kann hierüber die Sperre umgangen werden, sodass Unbefugte in das Adressbuch der Smartphones gelangen. Einmal dort angekommen, lassen sich SMS-Nachrichten und E-Mails verschicken, sogar mit Anhang und aus der Fotogalerie heraus.
Hersteller Apple hat sich bislang zu beiden Sicherheitsmängeln nicht geäußert, arbeitet jedoch bereits am nächsten Software-Update.
iOS 7 verschickt keine iMessages
Abgesehen von diesen beiden bedenklichen Problemen, die iOS 7 momentan aufweist, sind einige iPhone-Nutzer vom Dienst iMessage genervt. Dieser erlaubt ? vergleichbar mit der Whatsapp ? das Versenden kostenloser Nachrichten zwischen iOS-Geräten.
Inzwischen häufen sich jedoch die Beschwerden, dass Nachrichten Nirgendwo verschwinden. Apple bestätigte das Problem, entschuldigte sich und versprach eine Lösung. Bis dahin müssen Betroffene den Inhalt entweder als reguläre SMS-Nachricht verschicken oder das iOS-Gerät jedes Mal neustarten, wenn iMessage den Dienst verweigert.
iOS 7 macht krank
Weniger ein Fehler, als eine kuriose Nebenwirkung, stellt die Reaktion von manchen Nutzern auf das neue Design und die Effekte von iOS 7 dar. Der sogenannte Parallax-Effekt scheint, manche „seekrank“ zu machen, sodass ihnen schlecht wird. Dieser führt dazu, dass sich die App-Symbole auf dem Bildschirm bewegen, wenn das Smartphone oder der Tablet-PC geneigt wird.
Wer an der „Parallax-Übelkeit“ leidet, der braucht aber nicht auf ein iOS-Update zu warten, sondern kann den Effekt ganz einfach abschalten. Dazu muss lediglich unter „Einstellungen – Allgemein – Bedienungshilfen“ der Punkt „Bewegung reduzieren“ aktiviert werden.
Einige Probleme sind bereits behoben
Vorherige Sicherheitsmängel im Zusammen mit dem Sperrbildschirm der iOS-Geräte hat Apple dagegen schon behoben. So war es möglich, trotz gesichertem iPhone mit ein paar Tricks Anrufe zu tätigen oder aber den Sperrbildschirm über das Kontrollzentrum auszuhebeln und auf die Kontakte und andere Funktionen zuzugreifen.
Einfache Schutzmaßnahmen
Wer sein iOS-Gerät also absichern möchte, sollte zunächst alle verfügbaren Updates installieren, damit eventuell bestehende Sicherheitslücken gestopft werden.
Darüber hinaus sollten iOS-Nutzer das neu eingeführte Kontrollzentrum im Sperrbildschirm deaktivieren, über das Funktionen wie WLAN, Bluetooth oder den Flugmodus per Schnellzugriff ein- beziehungsweise ausgeschalten werden können ? unter anderem auch ein Knackpunkt am oben genannten „Find my iPhone“-Trick. Dazu wählen Sie unter „Einstellungen“ den Menüpunkt „Kontrollzentrum“ und entfernen den standardmäßig gesetzten Haken bei „Zugriff im Sperrbildschirm“.
Ebenso empfehlen Sicherheitsexperten Nutzern des iPhone 5s vermehrt, sich nicht lediglich auf den Fingerabdrucksensor TouchID zu verlassen. Vielmehr sollte auch ein PIN-Code zum Schutz des Smartphones eingesetzt werden. Dieser sollte länger als die standardmäßigen vier Zeichen sein und Zahlen, Buchstaben sowie Sonderzeichen beinhalten.
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04.10.2013, 15:51 Uhr | Sebastian Weber