Einzelhändler in Deutschland wollen verstärkt in den Ausbau digitaler Vertriebskanäle und in deren Verknüpfung investieren. Dieses Ergebnis geht aus der von PAC durchgeführten Studie ?Omni-Channel-Commerce in Deutschland ? Integrierte Einkaufskonzepte sind die Zukunft im Handel? hervor.
Für die Studie ?Omni-Channel Commerce in Deutschland ? Integrierte Einkaufskonzepte sind die Zukunft im Handel? wurden circa 100 Entscheider in deutschen Einzelhandelsfirmen mit mehr als 50 Mitarbeitern befragt, die mindestens einen digitalen Verkaufskanal nutzen.
Durch die Studie wurde deutlich, dass über 80 Prozent der Unternehmen den Ausbau digitaler Vertriebskanäle und deren Verknüpfung mit konventionellen Verkaufsfilialen in den kommenden zwei Jahren als höchste Priorität sehen.
Denn Einzelhändler rechnen mit einem deutlich wachsenden Einfluss digitaler Kanäle auf ihr Geschäft. Der wachsende Druck sowie die Angst um die eigene Existenz steigern die Investitionspläne der Unternehmen.
?Die Einzelhändler stehen unter Zugzwang, um insbesondere den mächtigen Online-Händlern wie Amazon und Co. etwas entgegensetzen zu können?, meint Dr. Katrin Schleife, Lead-Analystin der PAC-Studie. ?Eine ? und zwar seine ? Omni-Channel-Strategie zu haben, ist daher heutzutage für den Einzelhändler kein ,Nice-to-Have? mehr, sondern eindeutig ein Muss.? Bei der Hälfte der Befragten, geht die Omni-Channel-Initiative vom Top-Management aus.
Einzelhändler suchen Unterstützung durch externe IT-Dienstleister
Rund drei Viertel der Einzelhändler sehen sich bei der Entwicklung einer geeigneten Omni-Channel-Strategie mit Schwierigkeiten konfrontiert. Zentrale Herausforderungen beim Thema Omni-Channel stellen somit die Entwicklung einer geeigneten Strategie sowie die Anpassung interner Prozesse und Organisationsstrukturen dar. Für einige Unternehmen sind dies Aspekte, die aktuell gegen eine Omni-Channel-Investition sprechen. Etwa 70 Prozent der befragten Einzelhändler erhoffen sich bei Strategieentwicklung und -umsetzung Unterstützung durch IT-Dienstleister. Laut Schleife will der Großteil der Einzelhändler nach Möglichkeit ein ganzheitliches Produkt von einem IT-Dienstleister, das in allen Projektstufen Unterstützung leisten kann.
Über 80 Prozent der befragten Unternehmen wollen verstärkt in den Ausbau digitaler Vertriebskanäle in den kommenden zwei Jahren investieren. (Bild: PAC) |
Investitionsvorhaben im Omni-Channel-Umfeld
Einzelhändler sind sich in einem Punkt einig: Nur wer auch online und insbesondere über Smartphones und Tablets für seine Kunden erreichbar ist, wird wettbewerbsfähig bleiben. Entsprechend gehen mittlerweile zahlreiche Einzelhändler dieses Thema intensiv an, insbesondere um auch junge Zielgruppen zu erreichen. Diese erwarten laut PAC bereits heute flexible Einkaufsmöglichkeiten und wollen nahtlos zwischen Online- und Offline-Kanälen wechseln. Deshalb wird auch in den kommenden zwei Jahren verstärkt in mobile Applikationen investiert werden. Dadurch sollen die Möglichkeiten des Vertriebskanals Internet im Rahmen der Mehrkanalstrategie ausgeschöpft werden.
Wie die PAC-Analysen zeigen, planen 76 Prozent der deutschen Einzelhändler in den kommenden fünf Jahren Investitionen im Omni-Channel-Umfeld. ?Dabei beobachten wir schon eine überraschend ausgeprägte Tendenz zur Nutzung einer Omni-Channel-Plattform, mit deren Hilfe sich die IT-Lösungen und Prozesse der unterschiedlichen Verkaufskanäle verknüpfen und orchestrieren lassen?, so Schleife. Nicht zuletzt ergänzt durch innovative Datenanalyselösungen kann dies für Händler zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden. Sie ermöglichen schnelle Einsichten in und Anpassungen an das komplexe Kundenverhalten. Die Studienergebnisse zeigen zudem, dass im Zusammenhang mit Omni-Channel-Commerce auch Big-Data- und In-Memory-Lösungen an Relevanz gewinnen werden.
Die Filiale bleibt im Zentrum der Verkaufsaktivitäten
Obwohl der Ausbau der digitalen Kanäle beim Großteil der Einzelhändler weit oben auf der Agenda steht, gaben 94 Prozent der Befragten an, dass für sie die Filiale auch zukünftig im Mittelpunkt der Verkaufsaktivitäten stehen wird. Sie wird durch ?Showrooming? und ?Click & Collect? als Verbindung mit dem Webshop sogar neue Aufgaben bekommen. Die Vielfalt und die Verflechtung von stationären und digitalen Verkaufskanälen werden somit weiter zunehmen. ?