Test: Simulation für PC: Der R(h)einfall: Stadtbahn-Simulator Düsseldorf

Gepostet am Nov 23, 2013

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Test: Simulation für PC

Von Stefan Mehmke, 22.11.2013, 18:14 Uhr

Düsseldorf: Das sind die ?Kö?, Die Toten Hosen, der Medienhafen, Modemessen und die Fortuna. Und jetzt kommt der ?Stadtbahn-Simulator Düsseldorf“.

Messe Arena © Rondomedia

Endstation: Die Stadtbahn U78 fährt vom Hauptbahnhof zur Messe.

Stadtbahnführer aufgepasst, ohne Führerschein in die Bahn hinein: Da aller Anfang bekanntlich schwer ist, erklärt die Rondomedia-Simulation die ersten Schritte mit einem Tutorial. Das tut auch Not. Denn das ist zu tun: Sie stecken den Schlüssel ein und betätigen damit die Zündung. Da stellen Sie den Sicherheitsfahrschalter auf ?AN?, fahren sie Stromabnehmer aus und benutzen den Sicherheitsschalter (ohne ?fahr? in der Mitte), treten das Totmannpedal (das zukünftige und absolute Kult-Instrument eines jeden ?Simulanten?) durch, machen per Pedal das Fahrlicht an und stellen den Sicherheitsfahrschalter auf ?Fahren?.

Radlose Ratlosigkeit

Und los geht die wilde Fahrt. Außer diesen paar Funktionen gibt es 26 Instrumente, Schalter und Hebel, die der Fahrer benutzen kann. Oder muss. Und genau das ist das Problem. Nach ein, zwei Halts fehlen plötzlich jegliche Anweisungen. Und so steht der Kollege Stadtbahner irgendwo an einem kahlen Bahnsteig der nordrhein-westfälischen Hauptstadt ? und weiß nicht weiter. Ein fettes Problem: die ?Trittstufenvorwahl?. Die muss der Kapitän des Schienenstrangs drücken, um Türen inklusive aller Stufen ein- oder auszufahren. Dummerweise gibt es diese Vorwahl in den Stufen niedrig, mittel und hoch. Welche vonnöten ist, sagt einem aber keiner. Geschweige denn das Spiel. Und so steht der ratlose Zugkommandant da rum, fragt sich wie er weiter kommt ? und ärgert sich sicherlich auch darüber, dass er 19,99 Euro ausgegeben hat, um seinen jugendlichen Berufswunsch als Bahner wenigstens virtuell zu erfüllen.
Die Entwickler aus dem Little Red Studios zu Hongkong zeigen also gute Ansätze, was den Detailreichtum des Steuerpults betrifft. Alles andere ist aber mehr oder weniger misslungen. Beispiele gefällig: Wenn es regnet, wird die Erde nichts nass. Dafür regnet es im Tunnel. Die ? immerhin vorhandenen ? Menschen bewegen sich durch das Spiel, also ob sie einen Fisch im Po beziehungsweise einen Stock im Rücken haben. Autos fahren wie von Geisterhand gesteuert durch die Gegend und gern auch ein anderes Kraftfahrzeug hindurch. Ampeln sind ausgeschaltet, haben keine Funktion.

Schreckliches Düsseldorf

Was derartige Simulationen besonders liebenswert machen könnten, ist ja ? logischerweise ? der Bezug zur Realität. Geklappt hat das mitnichten: Zwar mag der Alt-trinkende Lokalpatriot die eine oder andere Haltestelle wiedererkennen, ansonsten aber mag ihn

Stark: Die Instrumente. © Rondomedia

Die große Stärke des Spiels sind die detaillierten Instrumente und ihre vielen Funktionen von der Trittstufenvorwahl über die Sandstreuanlage bis zum Fahrschalter. Totmanpedal und Hodometer nicht zu vergessen.

das virtuelle Antlitz seiner Heimatstadt erschrecken. Absolute Dunkelheit in der Nacht, graue Vorstadtödnis am Tage ? so wenig anheimelnd dürften nicht einmal ärgste Feinde der Metropole (Kölner?) die Nachbarstadt finden.

Toll wäre auch, wenn der Entwickler coolen Sound programmiert hätte. Aber: hätte, hätte Fahrradkette. Wo Durchsagen und Schaltergeräusche noch ganz okay klingen, surrt die Bahn eher wie ein kaputter Akkurasierer. Und selbst der leicht bedienbare Editor bringt dem Spiel wenig, denn er hat schon Lust; Strecken zu bauen, wenn das Fahren so wenig Spaß macht? Schade, denn das Spiel hätte der Auftakt zu einer duften Reihe werden können, denn welcher Bremer hätte nicht seine Stadtmusikanten durch die Altstadt gefahren, welcher Hamburger wäre nicht gern einmal mit der S-Bahn durch die schönste Stadt der Welt gefahren. Aber wer weiß, vielleicht bringt der angekündigte Patch ja Besserung. Schön wär?s schon. Denn so kauft Django sicher keine Monatskarte.

Fazit: Stadbahn-Simulator Düsseldorf


Düsseldorf ist die Hauptstadt Nordrhein-Westfalens. Kölner mögen sie nicht. Und auch manch anderes Klischee besingen Düsseldorf als schnöselig und schicki-micki. Aber dennoch hat die Mode-Metropole am Rhein so ein ödes Spiel nicht verdient. Denn es sieht weder gut aus, noch macht es Spaß. Schade drum.
Erscheinungstermin ?Stadtbahn-Simulator Düsseldorf?: 13. November 2013 für PC.

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Stadtbahn-Simulator D?sseldorf 2.1 D?sseldorf ist die Hauptstadt Nordrhein-Westfalens. K?lner m?gen sie nicht. Aber dennoch hat die Mode-Metropole am Rhein so ein ?des Spiel nicht verdient. Denn es sieht weder gut aus, noch macht es Spa?. Schade drum. COMPUTER BILD SPIELE 2013-11-22 18:14

rondomedia GmbH PC http://www.computerbild.de/produkte/Spiele-PC-Stadtbahn-Simulator-Duesseldorf-8597401.html

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