Bei der Namenswahl griff die PrimeBeans Coffee Company auf eine Redewendung aus der im Osten Afrikas weitverbreiteten Bantusprache Suaheli zurück. Das war insofern geschickt, als ?Hakuna Matata? hierzulande vor allem durch den Disney-Zeichentrickfilm ?The Lion King 1½? eine gewisse Bekanntheit gewonnen hat. Der deutsche Filmtitel lautet sogar ?Der König der Löwen 3 ? Hakuna Matata?. ?Matata? lässt sich mit ?Probleme? übersetzen und ?Hakuna? mit ?Es gibt keine?.
Kaffee aus dem Herzen Kenias
>>Weite Savannen, zerklüftete Gebirgszüge, gigantische Korallenriffe und strahlende Strände ? die Natur Kenias lässt einen alles andere nichtig erscheinen<<, schreibt das Unternehmen auf seiner Website über diese Sorte. >>Ein Stück dieses unbeschwerten Lebens bringen wir jetzt komprimiert in einer kleinen Tasse Kaffee. Sein sanfter Geschmack lässt einen fast alles drum herum vergessen und gibt neue Kraft für alles, was kommt.<< Nun gut, ein wenig Übertreibung gehört zum Marketing durchaus dazu.
Der Aufkleber auf der Verpackung verrät nicht nur, dass der Kaffee in Kenia angebaut wurde. Als Region wird ?Kirinyada District? angegeben, eine Google-Suche dazu zeigt allerdings, dass es sich um einen Schreibfehler handeln und ?Kirinyaga Disctrict? heißen könnte. ?Varietät SL 28 & Ruiru?, ?Anbauhöhe 1673 m? sowie ?Aufbereitung gewaschen und sonnengetrocknet? lauten weitere Infos vom Aufkleber. Bei den Zubereitungsmethoden steht ?Alle Filtermethoden?.
Wie schmeckt der Kaffee?
Konkreter wird der Anbieter, was den Geschmack angeht: >>Ein lieblicher, sanfter und weicher Kaffee mit sehr feinen fruchtigen Noten, die an frische Johannisbeeren, Kirschen und reife Erdbeeren erinnern.<< Bei den Kirschen war ich mir erst nicht sicher, aber inzwischen rieche und schmecke ich alles davon. Beim Schnuppern an einer frisch geöffneten Packung erhält man mal mehr, mal weniger passende ?Vorabinfos? zum späteren Geschmack.
Im Fall des ?Kenia ? Hakuna Matata? erwartete ich beim Schnuppern nach dem ersten Öffnen der Verpackung einen intensiven Beerengeschmack. Der Duft ist außergewöhnlich aussagekräftig. Eine gewisse Fruchtnote lässt sich ? nicht zuletzt bei afrikanischen Kaffees ? oft wahrnehmen. Diese hier ist allerdings ganz anders als die meisten, weil sie nicht säuerlich wirkt, sondern eben beerig. Der Gedanke an Johannisbeeren drängte sich sofort auf, inzwischen rieche ich außerdem tatsächlich auch Kirschen und Erdbeeren.
Frisch aufgebrüht dominiert der Beerengeschmack, aber gleichzeitig gibt es eine stark ausgeprägte herbe Note. Im Abgang ist der ?Kenia ? Hakuna Matata? buttrig. Die rauchigen Röstaromen bemerke ich erst später, was an einer ebenfalls vorhandenen süßlichen Note liegt. Im Nachklang erinnert mich dieser Kaffee an Bonbons oder Kandis-Stücke mit leicht rauer Oberfläche. Der Geschmack bleibt einem relativ lange erhalten.
Zuvor ist der ?Kenia ? Hakuna Matata? ? wie auf der Verpackung angekündigt ? sanft und weich. Besonders gut gefällt mir nicht nur der Geschmack nach Johannisbeeren, Kirschen und Erdbeeren, sondern, dass der Kaffee bei Zubereitung mit Handfilter, Stempelkanne und elektrischer Filterkaffeemaschine trotzdem nicht säuerlich schmeckt. Der Kontrast zu den schweren, herben Noten ist sehr reizvoll.
Kaffee für Fans
Mit dem ?Kenia ? Hakuna Matata? hat PrimeBeans einen Kaffee im Angebot, der sich auf erfrischende Weise aus der Masse hervorhebt. Deshalb ist er ? anders als der zuvor getestete ?Brazil ? Rio Sunrise? ? nicht für jeden geeignet. Gästen würde ich diesen Kaffee eher nicht anbieten, falls sie keine Kaffeefans mit Interesse an neuen Geschmackserlebnissen sind. Wer sonst nur typische Supermarktmischungen kauft, könnte vom Geschmack des ?Kenia ? Hakuna Matata? irritiert werden. Derzeit (Anfang März 2015) verlangt PrimeBeans für ein Pfund dieses Kaffees 15,20 Euro (inkl. MwSt., zuzüglich Versand).
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