Oracle besteht auf Fahrplan für Java 9

Gepostet am Mai 7, 2017

Geht es nach Oracle, befindet sich Java 9 weiterhin auf der Zielgeraden. Selbst dass es keinen Konsens mit Unternehmen wie Red Hat und IBM gibt, hält Oracles Mark Reinhold nicht davon ab, den derzeitigen Stand für den Public Preview vorzulegen.

Mark Reinhold, der bei Oracle für die Java-Entwicklung maßgeblich verantwortliche Ingenieur, hat in der OpenJDK-Mailing-Liste bestätigt, dass das über Jahre hinweg unter dem Namen Project Jigsaw entwickelte Java Platform Module System als Public Review vorgelegt werden wird. Oracle scheint also vom geplanten Weg offensichtlich nicht abzurücken, obgleich IBM und Red Hat, die beide stimmberechtigt im entsprechenden JSR (Java Specification Request) im Rahmen des Java Community Process (JCP) sind, aber im Nachgang auch einige andere Bedenken gegenüber dem derzeitigen Stand des Java-Modulsystems zum Ausdruck gebracht hatten. Java 9, dessen wichtigstes neues Feature das Modulsystem ist, soll Ende Juli fertiggestellt sein.

Reinhold schreibt, dass es keinen Konsens in der Expert Group hinsichtlich des nächsten Schritts gebe. Das liege daran, dass einige Mitglieder weiterhin darauf bestehen würden, Ziele zu thematisieren, die in der ursprünglichen JSR-Einreichung weder erwähnt noch in den vereinbarten Anforderungen festgehalten wurden. Es sei jedoch im Interesse des Java-Ökosystems, den nächsten Schritt zu tun, damit das derzeitige Ziel erreicht werden könne. Deswegen hatte Reinhold ohne den breiten Konsens wohl die Spezifikation als Public Review vorgelegt.

Nächte Woche als Woche der Wahrheit

Neue Java-Standards werden durch eine Zweidrittelmehrheitsentscheidung des 25-köpfigen JCP Executive Committee verabschiedet. Bis 8. Mai haben die Mitglieder noch Zeit, über den derzeitigen Stand der Spezifikation abzustimmen. In Kritik von Red Hat und IBM heißt es, dass Jigsaw erfolgreich bei der Modularisierung von Java selbst funktioniert habe, aber in „echten“ Anwendungsszenarien weitgehend ungeprüft wäre. Viele existierende Java-Anwendungen seien unter Jigsaw nicht möglich oder würden erhebliche Architekturanpassungen erfordern.

George Saab, Vice President der Entwicklung für die Java-Plattform bei Oracle, formuliert es Information Week gegenüber übrigens vorsichtiger als Reinhold. Wie es bei allen großen Java SE-Releases der Fall sei, könne das Feedback des JCP die Zeitleiste beeinflussen. Basierend auf mehr als zwei Jahren Feedback auf Basis wöchentlicher Peview-Builds sei man aber zuversichtlich, dass die Entwicklungen die Ziele des JSR und die Bedürfnisse der Entwickler erfüllen.

Siehe dazu auf heise Developer:

(ane)

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