Kabel Deutschland lockert die Bremse und verkauft in einem Pilotprojekt in Mainz Anschlüsse, die in Empfangsrichtung bis zu 200 MBit/s und in Senderichtung bis zu 12 MBit/s liefern. Technische Änderungen am Netz oder den Anschlüssen sind nicht erforderlich; mit dem Übertragungsstandard DOCSIS 3.0, der in über 90 Prozent des Netzes von Kabel Deutschland verfügbar ist, sind sogar bis zu 400 MBit/s in Empfangsrichtung möglich (Downstream).
Im Vergleich zu den anderen Kabel-Deutschland-Anschlüssen mit Downlinks von 10 bis 100 MBit/s und Uplinks von 0,6 bis 6 MBit/s im Upstream für 19,90 bis 39,90 Euro pro Monat ist der neue 200-MBit/s-Anschluss mit 59,90 Euro monatlich recht teuer. Telefonanschluss und Festnetz-Flatrate sind im Paket inbegriffen, die Vertragslaufzeit beträgt zwei Jahre.
Kabel Deutschland möchte offenbar der Telekom und deren Vectoring-Plänen für höhere DSL-Datenraten Paroli bieten. Das gelingt mit der Kabeltechnik freilich nur in Empfangsrichtung. Wenn die Vectoring-Anschlüsse eines Tages wie versprochen 40 MBit/s senden, wäre die Telekom bezogen auf den Uplink in Führung. Die in Deutschland nur an einigen Stellen bereits verfügbaren Glasfaseranschlüsse senden üblicherweise 50 bis 100 MBit/s vom Teilnehmer ins Netz und sind Uplink-seitig schon heute schneller als die neuen Turbo-Anschlüsse von Kabel Deutschland ? und bieten technisch noch mehr Reserven. (uma)
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