Der Minister sprach von einer bedeutenden Festnahme. Die betreffende Person sei Franzose und stehe im Verdacht, eine wichtige Rolle bei der Anschlagsplanung gespielt zu haben, sagte Cazeneuve am späten Donnerstagabend in einer vom Fernsehen übertragenen Ansprache.
Die Person habe sich in einem Terrornetzwerk bewegt, das in Frankreich zuschlagen wollte, sagte er. Der Festnahme durch den Inlandgeheimdienst am Donnerstagmorgen seien wochenlange intensive Ermittlungen vorausgegangen.
Bislang gebe es keine greifbaren Hinweise auf einen Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris und Brüssel, sagte Cazeneuve. «Die laufende Untersuchung wird die Umrisse dieses kriminellen Unterfangens und die möglichen Komplizenschaften klären.»
Zeitgleich zu Cazeneuves Stellungnahme lief in einem Vorort von Paris ein Anti-Terror-Einsatz. Beamte durchsuchten in Argenteuil nordwestlich der Hauptstadt ein Apartment in einem Wohngebäude, sagte Cazeneuve. Das Wohngebäude sei geräumt worden, Sprengstoffexperten bereiteten die Durchsuchung vor.
Nähere Details zum Anschlagsplan, der festgenommenen Person und dem Ziel der Operation in Argenteuil nannte der Minister nicht. Es sei an der Staatsanwaltschaft, sich zu äussern, wenn sie dies für sinnvoll halte.
Cazeneuve betonte, Anti-Terror-Ermittler hätten seit Anfang des Jahres bereits 75 Personen in Frankreich im Zusammenhang mit terroristischen Aktivitäten festgenommen. Gegen 37 seien Anklageverfahren eingeleitet worden.
In Brüssel waren am Dienstag bei Bombenanschlägen am Flughafen und in der U-Bahn-Station Maelbeek mindestens 31 Menschen getötet und rund 300 verletzt worden. Die Attentäter sollen Verbindungen zu den islamistischen Drahtziehern der Anschläge von Paris und Saint-Denis gehabt haben, bei denen im November 130 Menschen ermordet wurden.
In Frankreich gilt seitdem der Ausnahmezustand, die Behörden warnen regelmässig vor einer hohen Bedrohung. (SDA)
Publiziert am 25.03.2016 | Aktualisiert um 00:41 Uhr
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