Qualcomm demonstriert Serverprozessor mit 24 ARMv8-Kernen

Gepostet am Okt 11, 2015

Server-SoC mit 24 ARMv8-A-Kernen von Qualcomm.

(Bild: Qualcomm)

Programmierer sollen bald Zugriff auf eine Software Development Platform mit 64-Bit-Prozessoren von Qualcomm, FPGA-Beschleunigern von Xilinx und Ethernet-Adaptern von Mellanox bekommen.

Qualcomm hat einen Server mit selbst entwickelten 64-Bit-ARM-Serverprozessoren vorgeführt. Die Entwicklung solcher Prozessoren beziehungsweise Systems-on-Chip (SoCs) für Server hatte Qualcomm vor rund einem Jahr angekündigt. Bisher sind erst Vorserienmuster fertig. Bald sollen Entwickler die Möglichkeit bekommen, Code auf einer Software Development Platform (SDP) zu testen.

Qualcomm kündigt gleichzeitig Kooperationen mit den Firmen Mellanox und Xilinx an. Diese steuern Ethernet-Technik ? 10G bis 100G ?, Infiniband und FPGA-Technik bei. Unklar ist dabei, ob diese Zusatzfunktionen direkt in die Qualcomm-Server-SoCs integriert werden sollen.

Über Preise, Liefertermine und technische Details sagte Qualcomm wenig Genaues. Das vorgeführte Server-SoCs mit 24 ARMv8-A-Cores sitzt jedenfalls unter einem großen Kühlkörper, brauchen also unter Last wohl ein paar Dutzend Watt Leistung. Qualcomm lässt es mit FinFET-Technik fertigen ? ob mit 16- oder 14-Nanometer-Technik, blieb offen.

Server mit Qualcomm-SoC, ARMv8-A, 64-Bit
Vorführ-Server mit Vorserienversion des Qualcomm-Server-SoC Vergrößern
Bild: Qualcomm
Qualcomm hat den ARMv8-A-Kern selbst entwickelt (Custom Core), nennt aber keinen Codenamen. So ist nicht klar, ob es sich um einen Verwandten des angekündigten Kryo handelt.

Laut Qualcomm-Pressemeldung lief das Vorführgerät unter einem Linux mit Kernel 4.2 und KVM-Virtualisierung sowie mit OpenStack DevStack. In den VMs lief eine Standard-Linux-Distribution mit Apache-Webserver und WordPress.

ThunderX, X-Gene 2

Auch wenn der noch namenlose Qualcomm-Serverchip das ARM-Lager stärkt: In den vergangenen Monaten war es ruhig im Lager der Intel-Kontrahenten. Eigentlich waren schon Systeme mit Cavium ThunderX und APM X-Gene 2 erwartet worden, ganz zu schweigen vom AMD Opteron 1100A, der aber deutlich schwächer ausgelegt ist. Bisher sind nur einige Server mit X-Gene-Chips der ersten 40-nm-Generation lieferbar, darunter der HP ProLiant Moonshoot m400. Der Gigabyte H270-T70 mit Cavium ThunderX hätte im dritten Quartal verfügbar werden sollen. (ciw)

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