Provokanter Name, innovatives Format. Gestern Abend genehmigte ich mir die erste Ausgabe der Leipziger FuckUp Nights. Mit mir lungerten viele andere Gespannte auf der Veranstaltung herum, die neugierig darauf warteten zu hören, wie es anderen beim Scheitern erging.
3 Speaker ? so angekündigt ? sollten hier ihre persönlichen FuckUps zum Besten geben. Sprich innerhalb von 7 Minuten schildern, woran ihr Traum scheiterte, was das für sie sowohl im Privaten als auch im Beruflichen bedeutete und welches Fazit sie heute rückblickend daraus ziehen. Was wir ? die Zuschauer ? davon haben? Natalie, die Initiatorin der Veranstaltungsreihe, grinst und bemerkt: ?Wenn es nach mir ginge, könnte man das Wort SCHEITERN gänzlich aus der deutschen Sprache verbannen und stattdessen durch LERNEN ersetzen. Wer von euch entsprechende Kontakte zum DUDEN unterhält, möge sich gern an mich wenden.?
Ob das zu diesem frühen Zeitpunkt des Abends schon jeder so nachvollziehen kann, wage ich zu bezweifeln. Denn Grund für die Entstehung dieses Formats ist schließlich, die wohl den meisten Deutschen deutlich innewohnende Sorge vor dem Scheitern zu hinterfragen. Besonders das Lauschen der verschiedenen Stories und Schicksale lässt die Zuhörer mit ihrem objektiven Außenblick die richtigen Fragen stellen und ?das Gute? im Ergebnis der einzelnen Wege erkennen. Denn wenn es nicht gerade die äußeren Umstände sind, die ein Scheitern bedingen, so können wir besonders an den uns selbst zu eigenen Ursachen schrauben, feilen und unser Bestes geben, die gleichen ?Fehler? nicht noch einmal zu begehen, oder eben so oft, bis wir wirklich etwas aus ihnen gelernt haben ? ?
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3 gescheiterte Speaker
Auch wenn die 3 vorgestellten Existenzen beim Vortrag ihrer Vergangenheit keineswegs am erwartungsvollen Publikum scheiterten, so hatten sie doch die wohl verschiedensten Karrierewege hinter sich, die man sich für so eine erste Veranstaltung wünschen kann. Das Ganze ging insgesamt gut 90 Minuten, in denen jedem Speaker neben seiner kurz gehaltenen Präsi noch eine Fragerunde mit Rede und Antwortspiel zu Gute kam.
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Unzählige ?gescheiterte? Projekte mehr?
Wann man eine Idee, ein Projekt oder sich selbst als ?gescheitert? betrachtet, obliegt einer höchst subjektiven Wahrnehmung. Und das Leipzig nicht die ersten gescheiterten Existenzen zum Vorschein bringt, beweist dieses Video. Ursprünglich schwappte die Idee der FuckUp Nights nämlich aus Mexiko zu uns herüber. Ja, auch hier wird gescheitert, was das Zeug hält. Und nachdem einige clevere Trunkenbolde eines lauen Sommerabends zum Entschluss kamen, nun endlich genug von den unbändigen Erfolgsgeschichten der anderen gehört zu haben, fassten sie den Entschluss, sich stattdessen lieber einmal ausgiebig über ihre Misserfolge auszutauschen. Denn seien wir mal ehrlich ? aus diesen lernt man in der Praxis mitunter weitaus mehr, als aus den role model Beispielen der anderen.
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Wann? Wie? Wo?
FuckUp Nights Leipzig
Basislager Coworking Space
Peterssteinweg 12-14
Leipzig (Zentrum-Süd)
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Nice to know:
Die Auftaktveranstaltung fand im innovativen Kreativbüro von Verwegener & Trefflich unter Natalies Obhut statt. Lustigerweise hatte sich das noch recht junge Coworking Projekt Basislager zur selben Zeit mit der gleichen Idee beschäftigt. Und so beschloss man die Kräfte zu bündeln und gemeinsame Sache zu machen. Innovation und Gründung passt schließlich, wie Arsch auf Eimer. Also, wer sich wundert, warum er ab der 2. Runde dann ins Basislager pilgern darf, das ist der Hintergrund.
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