Datenverkehr wächst bis 2018 auf das Dreifache

Gepostet am Jun 17, 2014

Das Datenvolumen im Netz nimmt rapide zu: Die Deutsche Telekom führt Expertenschätzungen an, wonach sich das Volumen bis 2016 vervierfachen wird. Dann sollen 1,3 Zettabyte Daten (eine Zahl mit 20 Nullen) pro Jahr übertragen werden.

Gemäß der aktuellen Studie ?Cisco Visual Networking Index Global Forecast and Service Adoption for 2013 to 2018? steigt der weltweite IP-Datenverkehr in den nächsten vier Jahren um das Dreifache und erreicht 1,6 Zettabyte.

Dies liegt vor allem an der zunehmenden Zahl von Internet-Nutzern und -Geräten, höheren Breitbandgeschwindigkeiten und stärkerer Videonutzung. In Deutschland wächst der IP-Verkehr von 1 auf 3 Exabyte pro Monat. 81 Prozent davon machen Videodateien aus.

Die Zusammensetzung des IP-Traffics wird sich in den kommenden Jahren wesentlich verändern. 2018 stammt erstmals in der Geschichte des Internets der Datenverkehr mehrheitlich von Geräten, die keine PCs sind. Die Übertragung per WLAN wird diejenige über feste Leitungen zum ersten Mal übertreffen. HD Videos werden mehr Daten erzeugen als Standard-Videos.

Datenexplosion geht weiter

Das allgemeine Datenwachstum nimmt weiterhin deutlich zu. In vier Jahren wird, der Studie zufolge, weltweit mehr IP-Traffic über Netzwerke übertragen als in allen bisherigen ?Internet-Jahren? zusammen. Von 1984 bis 2013 wurden insgesamt 1,3 Zettabyte erzeugt.

Diese Datenexplosion unterstreichen auch aktuelle Großereignisse wie die anstehende FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Es wird erwartet, dass Video-Streaming und IP-Übertragungen 4,3 Exabyte an Internet-Traffic erzeugen. Das ist dreimal mehr als der monatliche Breitbandverkehr in ganz Brasilien. Alleine die 60.000 Zuschauer pro Spiel werden im Stadion und während der Anreise mehr Daten übertragen als alle Smartphones in Brasilien zu normalen Spitzenzeiten.

Auch das Internet of Everything, das Daten, Objekte, Menschen und Prozesse miteinander verbindet, wird zum Wachstum des IP-Verkehrs wesentlich beitragen. So gibt es 2018 fast so viele vernetzte M2M (Maschine-zu-Maschine)-Module wie Menschen auf der Erde. Zum Beispiel besitzt dann jedes Smart Car etwa vier M2M-Verbindungen.

Ergebnisse für Deutschland

In Deutschland beträgt die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate für den IP-Datenverkehr 19 Prozent. 2018 wird jeder Deutsche über 7 vernetzte Geräte verfügen, im Vergleich zu 4 im vergangenen Jahr. Insbesondere die IP-Nutzung über tragbare Geräte steigt in Deutschland. Der Anteil von übertragenen Daten über das Mobilnetz wächst von 2 auf 9 Prozent und über das WLAN von 47 auf 50 Prozent.

Alleine der Traffic über Mobilnetze steigt von 2013 bis 2018 um das Zehnfache, mit einer jährlichen Wachstumsrate von 59 Prozent. Der Anteil an Videos am gesamten Internetverkehr wird 2018 in Deutschland 81 Prozent betragen, im vergangenen Jahr waren es 58 Prozent. Vom gesamten IP-Traffic werden in vier Jahren 47 Prozent von PCs (2013: 77%), 23 Prozent von TV-Geräten, 25 Prozent von tragbaren Geräten wie Smartphones und Tablets sowie 4 Prozent von M2M-Modulen übertragen.

?Die Anforderungen der Nutzer steigen rasant: Schnelligkeit, große Datenmengen, immer und überall verfügbar, lautet die Devise?, kommentiert Oliver Tuszik, Geschäftsführer von Cisco Deutschland. ?Das extreme Wachstum des Datenverkehrs erfordert einen raschen Breitbandausbau der Netzbetreiber und Service-Anbieter in Deutschland, um hier nicht den internationalen Anschluss zu verpassen.? Die durchschnittliche Geschwindigkeit bei festen Leitungen sollte in Deutschland bis 2018 auf 56 Mbps und bei mobilen Verbindungen auf 3,6 Mbps, steigen. In Schweden werden diese Werte allerdings durchschnittlich bei 85 sowie 5,3 Mbps und in Japan sogar bei 90 sowie 5,6 Mbps liegen.

Lesen Sie auf der nächsten Seite mehr zu den Ergebnissen und den Folgen für Service-Provider.

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