CeBIT: Netgear präsentiert ersten Switch für 2,5 und 5 GBit/s über Twisted Pair

Gepostet am Mrz 19, 2016

Eine der wenigen echten Neuvorstellungen brachte Netgear zur CeBIT: Der Switch M4200 wird auf Kupferkabeln zwei Geschwindigkeitsstufen oberhalb von 1 GBit/s unterstützen, die man für die im Sommer erwartete Generation von WLAN-Access-Points braucht.

Offiziell will Netgear die neue Switch-Serie M4200 erst Ende März ankündigen, doch auf der CeBIT ist der erste Vertreter in Halle 13, Stand D27 schon jetzt zu sehen: Das Modell M4200-10MG-PoE+ hat für den Backbone zwei SFP+-Slots und fürs Management einen separaten Gigabit-Port nebst serieller Schnittstelle. Dazu kommen 6 Ports, die mit 100 MBit/s, 1 und 2,5 GBit/s arbeiten sowie 2 weitere, die zusätzlich 5 GBit/s verstehen. Alle 8 Ports speisen bis zu 30 Watt Leistung nach IEEE 802.3at ein (PoE+, Power-over-Ethernet), und zwar auch alle gleichzeitig (240 Watt Power Budget).

Netgear M4200
Netgear neuer Switch M4200-10MG-PoE+ liefert an seinen 8 Edge-Ports nicht nur Daten mit bis zu 5 GBit/s, sondern auch Energie. Jeder Anschluss speist bis zu 30 Watt für WLAN-Access-Points, LAN-Kameras oder VoIP-Telefone ein. Vergrößern

Anders als früher beherrschen die M4200er ohne zusätzliche Lizenz Layer-3-Switching, sie können also IPv4 und IPv6 routen (RIP). Dazu kommen die für voll konfigurierbare Switches üblichen Funktionen (VLANs, QoS, SNMP, Radius, Auto-VoIP, Auto-iSCSI, RSTP/MSTP und so weiter). Der M4200 soll 1370 Euro (UVP) kosten.

Zwischengrößen nötig

Die neuen Datenraten von 2,5 und 5 GBit/s sind nicht ohne Grund entstanden: Die kommende Generation von WLAN-Basen für Firmen dürfte mit nochmals doppelt so breiten 160-MHz-Funkkanälen im 5-GHz-Band im Optimalfall je nach Anzahl der MIMO-Streams (3 oder 4) eine Summendatenrate von 1400 bis 1800 MBit/s netto erreichen (11ac Wave 2). Hinzu kommt noch der Durchsatz eines stets vorhandenen 2,4-GHz-Moduls mit weiteren 100 MBit/s. Solch einen AP namens WNDAP740 will Netgear Mitte 2016 einführen.

Mit der hohen Summendatenrate ist das verbreitete Gigabit-Ethernet überfordert, das bestenfalls 940 MBit/s transportiert. Firmen wollen aber die vorhandene Kabelinfrastruktur möglichst weiterverwenden, also kein zweites Kabel für Link Aggregation zum AP ziehen und auch das vorhandene nicht durch CAT6a-Leitungen für 10-Gigabit-Ethernet (10GBase-T) ersetzen. Letzteres ist aktuell auch noch zu teuer und zu energiehungrig. So arbeitet das Normungsgremium IEEE schon an einem Standard für Zwischenstufen von 2,5 und 5 GBit/s (802.3bz, auch NBase-T), die auf den vorhandenen CAT5e-Kabeln auch über die Maximaldistanz von 100 Metern sicher funktionieren sollen. Vor anderthalb Jahren war Aquantia mit ersten Chips für diese Geschwindigkeiten vorgeprescht. (ea)

ganz neue Nachrichten in DE

Verwandte Beiträge