Bankangestellte vereiteln dreiste Hacker-Attacke

Gepostet am Sep 16, 2013

Online-Kriminalität

Bankangestellte vereiteln dreiste Hacker-Attacke

16.09.2013, 14:29 Uhr | t-online.de

Scotland Yard (Quelle: imago\Future Image)

Scotland Yard hat in London zwölf glücklose Hacker festgenommen, die eine Bank elektronisch anzapfen wollten. (Quelle: Future Image/imago)

Scotland Yard hat in London zwölf Hacker festgenommen, die mit einer mutig-dreisten Attacke eine Filiale der Santander-Bank ausrauben wollten. Doch der Plan der Online-Kriminellen flog auf, noch bevor sie zuschlagen und eine Millionen-Beute einstreichen konnten.

Mithilfe eines so genannten KVM-Switches wollte sich eine Hacker-Bande Zugang zu den Geldströmen der Bank verschaffen. Ein KVM-Switch ? KVM steht für Keyboard Video Mouse ? ist ein kleiner spezieller Schaltkasten, mit dem mehrere Computer gemeinsam an eine Tastatur, eine Maus und einen Monitor angeschlossen werden können.

Die Hacker hatten das Gerät so präpariert, dass es alles, was auf dem Monitor zu sehen war, über eine Internetverbindung an die Angreifer übertragen hätte.

Hacker verkleidet sich als Service-Techniker

Als Servicetechniker einer Fremdfirma verkleidet betrat einer der Hacker die Bankfiliale, um das Spionage-Gerät mit einem der Computer zu verbinden. Bevor er den ebenso mutigen wie plumpen Plan ausführen konnte, wurden die Bankmitarbeiter misstrauisch und verständigten Scotland Yard.

Millionen Beute wäre möglich gewesen

Hätten die Bankmitarbeiter keinen Verdacht geschöpft, hätte die Bande einige Millionen britische Pfund bei der Bank „abschöpfen können“, wie die Daily Mail berichtet.

Das Gerät wäre laut Erkenntnissen der auf digitale Kriminalität spezialisierten Metropolitan Police’s Central e-Crime Unit von Scottland Yard sogar in der Lage gewesen, eine Fernsteuerung des angezapften Computers zu ermöglichen.

Dazu hätte es Mausbewegungen und Tastatureingaben über das Internet empfangen und auf den Computer geleitet. Der Plan der Bande war es, über diesen Zugang Zahlungsströme abzufangen und umzuleiten.

Daten auf PC und in der Cloud verschlüsseln Daten auf PC und in der Cloud verschlüsseln

Daten auf dem eigenen PC oder in der Cloud verschlüsseln und vor unerwünschter Ausspähung schützen.

Die Ermittler kamen den zwölf Verdächtigen sehr schnell auf die Schliche, wie die britische Tageszeitung Daily Mail berichtet. Vier der Täter stehen laut der Zeitung bereits vor Gericht.

Antiviren-Software ist nutzlos

Auch Antiviren-Software hätte in diesem Fall nichts genützt, weil die Angreifer durch den KVM-Switch ausschließlich via externer Hardware auf den Computer zugegriffen hätten. Die Schutzsoftware hätte keine Chance gehabt, diese Überwachung und Fernsteuerung zu erkennen.

Nichts desto trotz darf auf keinem Computer ein stets aktualisierter Virenscanner oder eine Software-Firewall fehlen, denn Hacker-Angriffe geschehen in den aller seltensten Fällen über solche Hardware, sondern über Viren, Trojaner und andere Schädlinge. Bei Hackern sind beispielsweise Keylogger sehr beliebt. Diese Programme überwachen die Tastatureingabe und übermitteln alle Eingaben an den Angreifer.

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16.09.2013, 14:29 Uhr | t-online.de

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