freenet tritt die Flucht nach vorne an

Gepostet am Jul 12, 2014

(IT-Times) – Die Aktien des Telekommunikationsdienstleisters freenet AG gerieten in den vergangenen Wochen deutlich unter die Räder. Noch im Mai wurden die Papiere bei deutlich über 25 Euro gehandelt, in den vergangenen Tagen fiel die freenet-Aktie unter 22 Euro.

Durch den geplanten Zusammenschluss von Telefonica Deutschland und E-Plus bahnt sich eine weitere Konsolidierung im deutschen Telekommunikationsmarkt an. Noch sind die Auswirkungen der Konsolidierungswelle noch nicht gänzlich abzusehen. In Analystenkreisen gelten Telefonica Deutschland und Drillisch aber schon als Gewinner. Ob in diesem Zusammenhang auch andere Konkurrenten wie 1&1 und freenet profitieren können, bleibt abzuwarten.

Umsatz pro Kunde sinkt
Durch die Fusion dürften die Preise für die mobile Internetnutzung weiter sinken. Wie der Focus berichtet, könnten Smartphone-Kunden bei 1&1 und der freenet AG (WKN: A0Z2ZZ) möglicherweise bald das schnelle LTE-Datennetz von O2 kostenlos nutzen – eine Klausel in den Fusionsverträgen macht?s möglich. Bislang mussten Kunden dafür rund zehn Euro im Monat berappen. Ab 2015 könnte dieser Preis wegfallen, heißt es.

Der Trend zu immer günstigeren Gebühren und Flatrates hat bereits deutliche Spuren in der Ertragsbilanz der Mobilfunk-Provider hinterlassen. Der Durchschnittsumsatz pro Kunde, der sogenannte ARPU, sinkt seit geraumer Zeit. Konnte Freenet bei den Vertragskunden im ersten Quartal 2013 noch einen Durchschnittsumsatz von 22,4 Euro pro Kunde vorweisen, waren es im ersten Quartal 2014 nur noch 21,2 Euro. Ähnlich ist die Entwicklung bei No-frills-Kunden und Prepaid-Kunden.

Wettbewerb zwingt Anbieter zu Discount-Angeboten
Durch den intensiven Wettbewerb im zunehmend gesättigten Mobilfunkmarkt in Deutschland gehen Anbieter wie freenet immer mehr dazu über, mit Sonderaktionen und Discount-Angeboten Kunden an sich zu binden. Jüngstes Beispiel sind die zwei neuen Smartphone-Tarife der Discountmarke Freenet Mobile, die vier Monate lang kostenlos genutzt werden können.

Ob sich dieser Trend stoppen oder gar umkehren lässt, bleibt abzuwarten. Ende 2013 hat die Zahl der Mobilfunkteilnehmer mit 115 Mio. Teilnehmern ein neues Rekordniveau in Deutschland erreicht. Damit war theoretisch jeder Bürger im Besitz von 1,4 Mobilfunkanschlüsse für sein Handy, Smartphone oder Tablet.

Flucht nach vorne – digitale Lifestyle-Produkte sollen es richten
Aufgrund dieser Marktsättigung bleibt Anbietern wie freenet nur die Flucht nach vor, um sich mit neuen Digital-Lifestyle-Produkten ein neues Marktsegment zu erschließen. Dazu passt auch die Übernahme von Jesta Digital, die diesen Bereich stärken soll.

Kurzportrait

Die in Büdelsdorf ansässige freenet AG sieht sich als der größte netzunabhängige Telekommunikationsanbieter in Deutschland, nachdem das Unternehmen den Wettbewerber debitel im Sommer 2008 übernahm. Damit sicherte sich freenet gleichzeitig ein Fünftel des deutschen Mobilfunkmarktes. Mit den Marken „klarmobil“, „freenetMobile“ und „Callmobile“ gehört freenet zu den Mobilfunk-Discountanbietern in Deutschland.

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